So einfach funktioniert der Kauf von Wertpapieren
Laufend wird von Experten empfohlen, speziell in diesen Zeiten niedriger Zinsen als Alternative zum Sparbuch zum Beispiel in Aktien oder Investmentfonds zu investieren. Die Hürde, dies zu tun, ist vielfach nicht nur eine des persönlichen Risikos, sondern möglicherweise auch eine Hemmschwelle infolge der Unwissenheit über das Wie. Daher besitzen nur rund fünf Prozent der Österreicher direkt Aktien. Dabei ist der Kauf recht einfach, wenn Sie folgende Punkte beachten:
Persönliche Beratung
Der erste Schritt für gänzlich Unerfahrene ist ganz profan. Sie gehen in die Bank ihres Vertrauens und vereinbaren ein Beratungsgespräch mit einem Wertpapierspezialisten. Dieser bespricht mit dem Kunden unter anderen, wie viel Geld er zur Verfügung hat, wie seine Lebensumstände sind (etwa Familienplanung), welche finanziellen Ziele (Vermögenserhalt oder -vermehrung) er verfolgt und den zeitlichen Horizont, also wann er das veranlagte Geld wieder verwenden will.
Anlegerprofil
Anschließend erstellt der Berater gemeinsam mit dem Kunden ein Anlegerprofil. Seit der Finanzkrise und wegen der danach aufgetretenen hohen Verluste (zum Teil Totalausfall), die in zahlreiche Gerichtsverfahren zwischen Finanzdienstleistern und Kunden mündeten, sind die Banken – auch in ihrem eigenen Interesse – zu einer solchen Profilerstellung verpflichtet. Diese bezieht sich zum einen auf die bisherige Erfahrung im Wertpapierbereich, zum anderen auf das Risiko, das der Kunde beim Veranlagen eingehen möchte. Nicht zuletzt spielt natürlich auch die Summe der möglichen Investitionen eine Rolle. Wer etwa eine sechsstellige Summe geerbt hat und diese nicht zum Leben benötigt, kann mehr Risiko nehmen.
Onlinehandel
Wer sich schon mit dem Thema Wertpapiere auseinandergesetzt hat und über ein gewisses Basiswissen verfügt, der kann auch online Wertpapiere kaufen und verkaufen. Dies kann entweder über die Webplattform einer normalen Bank oder über spezielle Onlinebroker erfolgen. Das Anlegerprofil wird in diesen Fällen online erstellt. Die meisten Online-Wertpapierhändler bieten Schulungstools, wo gänzlich ohne Risiko das System mit echten Daten ausprobiert werden kann. In der Regel sind Onlinebroker günstiger, allerdings gibt es kaum persönliche Beratung.
Depot
Zwingend nötig beim Kauf von Wertpapieren ist ein Depot. Und zwar ein virtuelles, denn Aktien & Co. werden schon seit vielen Jahren nicht mehr in Papierform herausgegeben. Auf diesem Depot befinden sich sämtliche Wertpapiere, die der Anleger im Laufe der Zeit erwirbt. Auch für das Depot ist eine regelmäßige Gebühr fällig, wobei diese meist unabhängig von der Anzahl der sich dort befindenden Wertpapiere ist.
Information
Vor jeder Investition ist es empfehlenswert, sich über die Anlageklasse (bzw. die einzelnen Werte) zu informieren und diese auch zu verstehen. Naheliegender sind für Einsteiger natürlich keine komplexen Konstruktionen oder exotische Werte.
Streuung
Nicht alles auf eine Karte setzen, lautet eine alte Börsianerweisheit. Insbesondere Anfänger sollten dies beherzigen und ihre Mittel möglichst breit auf mehrere Wertpapiere aufteilen. Hier empfehlen sich etwa Investmentfonds, die in vielen Werten veranlagen.
Beobachten
Generell gilt für Investoren: Die Finanzmärkte laufend beobachten und gegebenenfalls korrigierend mittels Zu- oder Verkäufen eingreifen. Dies klappt auch (nach Vereinbarung) telefonisch. Mindestens einmal im Jahr sollte man mit seinem Berater ein Gespräch zur Vermögensentwicklung vereinbaren.
Börsefit werden mit dem KURIER: An dieser Stelle berichtet die Wirtschaftsredaktion laufend und regelmäßíg über Experten-Tipps, aussichtsreiche Investment-Trends und Wertpapier-Analysen.
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