Schellhorn: "Ich gebe im November den Schlüssel ab"

"Der Skitourismus hat ein Nachwuchsproblem", sagt der Touristiker Sepp Schellhorn
Auf seinen Skihütten rechnet Sepp Schellhorn diesen Winter mit einem Drittel weniger Umsatz.

Sepp Schellhorn, Ex-Neos-Abgeordneter im Nationalrat, Hotelier und Gastwirt aus Salzburg, betreibt unter anderem zwei Skihütten (in Bad Gastein und Hofgastein) mit insgesamt 1.500 Sitzplätzen. Ein Gespräch über Ruhetage mitten in der Hochsaison, die Schmerzgrenze beim Preis fürs Skiwasser auf der Hütte und warum er in einem Jahr keinen Schlüssel mehr zu seinem eigenen Hotel haben wird.

KURIER: Schnee auf der Piste, offene Grenzen, hohe Liftpreise. Wie wird der Winter?

Sepp Schellhorn: Ich denke, der Wunsch nach Winterfrische wird größer. Also der Wunsch, draußen zu sein, jedoch nicht unbedingt auf der Piste. Viele werden diesen Winter zwar in die Berge fahren, aber nur ein, zwei Mal Ski fahren gehen.

Was heißt das für Ihre beiden Ski-Hütten?

Ich kalkuliere mit einem Umsatzminus von 30 Prozent zum Vorjahr. In Bad Gastein waren immer viele Russen, Ukrainer, Polen und Tschechen. Zwei dieser Nationen fallen heuer ganz weg. Zudem klafft das alte Jännerloch wieder auf. Die Menschen kämpfen mit hoher Inflation, Einkommensverlusten, haben obendrein scheinbar immer öfter ein schlechtes Gewissen, wenn sie Ski fahren gehen – Stichwort Öko-Bilanz.

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