Skiverkauf in Österreich hat sich wegen Corona-Pandemie halbiert
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Absatz der Skiindustrie in Österreich um 48 Prozent eingebrochen. Damit ist Österreich vom ehemals zweitgrößten Absatzmarkt für Ski weltweit auf Platz vier abgerutscht und liegt nun hinter den USA, Frankreich und Kanada. Das zeigen aktuelle Zahlen des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ). Für das Image Österreichs als Skination und Skidestination ist diese Entwicklung nicht erfreulich, heißt es seitens des Verbands.
Bereits in der Saison 2020/’21 ging es mit den Skiverkäufen bergab, der Markt brach um rund ein Drittel ein. Heuer hat sich dieser Negativtrend fortgesetzt: In der Wintersaison 2021/’22 hat die Skiindustrie nur noch 233.438 Paar Ski verkauft – das ist ein Rückgang um weitere 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz ist auf rund 185 Millionen Euro geschrumpft. Vor der Pandemie waren es rund 340 Millionen Euro.
Verleih bricht weg
Der Grund für den Absatzeinbruch ist rasch erklärt: Die Grenzen waren wegen der Corona-Pandemie teils dicht, zahlreiche Lockdowns in und um Österreich trugen ihr Übriges dazu bei, dass die internationalen Wintergäste ausblieben. Dadurch wurden weniger Ski ausgeliehen und gekauft. Das führte zu Umsatzverlusten im touristischen Sportfachhandel von bis zu 95 Prozent.
Während vor der Pandemie noch rund 60 Prozent der neu verkauften Ski in den Verleih kamen, waren es heuer nur mehr 18 Prozent. „Damit hat sich der negative Dominoeffekt auf die Skiindustrie bestätigt, vor dem wir seit Beginn der Coronapandemie gewarnt haben“, sagt Holger Schwarting, Sprecher des VSSÖ. Wenn die Lager im Handel voll seien, würde das automatisch weniger Nachbestellungen bei der Industrie bedeuten.
Markt erholt sich
Die österreichische Skiindustrie konnte die Verluste am österreichischen Markt mit internationalen Verkäufen jedoch gut abfedern, da etwa 80 bis 90 Prozent der Produkte weltweit verkauft werden. Damit bleibt jeder zweite weltweit verkaufte Ski ein österreichisches Produkt. Mit knapp 2,9 Millionen Paar verkauften Ski ist der Weltmarkt in der Saison 2021/’22 um rund acht Prozent gewachsen.
„Wir sehen in der aktuellen Saison 2022/’23 eine deutliche Erholung des Marktes. Grund dafür ist die gute Buchungslage der Skigebiete über Weihnachten“, sagt Michael Schineis, Wintersportchef beim Sportausrüstungskonzern Amer Sports, zu dem auch Atomic gehört.
Obwohl sich die Marktzahlen in der laufenden Saison wieder stabilisieren, wie eine Umfrage des VSSÖ in der Skiindustrie zeigt, bleibt die Lage innerhalb der Branche angespannt. Die Teuerungen belasten die Unternehmen auf zwei Ebenen. Einerseits steigen die Ausgaben für den laufenden Betrieb und andererseits sinken die Einnahmen durch die geringere Kaufkraft der Kunden, heißt es seitens des Verbands.
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