SeneCura-Chef: "Brauchen 1.800 zusätzliche Pflegekräfte"

 Anton Kellner
Um den Personalbedarf zu decken, wird Österreichs größter Pflegeheim-Betreiber zum größten Bildungsanbieter im Pflegebereich. Und wirbt in der Krise Gastro-Personal ab.

Bis 2030 werden 100.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Die SeneCura-Gruppe, Österreichs größter Betreiber von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, meldet allein bis Ende nächsten Jahres einen Mehrbedarf von 1.800 zusätzlichen Mitarbeitern an. "In unserer Region stocken wir um 3.000 Betten auf, das bedeutet einen Personalbedarf von zusätzlich 2.400 Mitarbeitern, 1.800 davon in Österreich. Aber woher sollen wir die nehmen?", fragt SeneCura-Vorstandsvorsitzender Anton Kellner im KURIER-Gespräch. Die Überlegungen hätten dazu geführt, sowohl verstärkt Arbeitskräfte aus anderen Branchen anzuwerben als auch die Aus- und Weiterbildung selbst in die Hand zu nehmen. Dabei setzt das Unternehmen auf drei Säulen:

Eigene Pflege-Akademie

Anfang März übernahm SeneCura von der bit-Gruppe die EMG Akademie für Gesundheit und stieg damit zum größten privaten Bildungsanbieter im Pflegebereich auf. In der Akademie an zwei Standorten in Graz und Kalsdorf werden sowohl Ausbildungen zur Pflegeassistenz oder Heimhilfe als auch Weiterbildungen im gehobeneren Pflegemanagement angeboten. "Wir lernen gerade Schule und wollen daraus etwas Größeres machen", hat Kellner große Pläne. Mit zusätzlichem Lehrpersonal sollen dort 400 Pflegekräfte pro Jahr ausgebildet werden.

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