Selbstabholung wider Willen: Zu viele "Gelbe Zettel"

Das Zustellgebiet werde größer und bringe die Postler unter Druck, kritisiert die Gewerkschaft.
Der Rechnungshof kritisiert Defizite bei der Österreichischen Post, die Gewerkschaft sieht die Ursache in einem Personalmangel.

In Zeiten des Homeoffice für viele ein verstärktes Ärgernis: Der gelbe Zettel der Post, der über einen missglückten Zustellversuch informiert. Insbesondere, wer während der Pandemie den Großteil des Tages zu Hause verbringt, hat oft kein Verständnis dafür, sich sein Packerl oder Brief abholen gehen zu müssen.

Wie der Rechnungshof festgestellt hat, hat die Zahl dieser Benachrichtigungen aber schon vor der Corona-Pandemie stark zugenommen. Zwischen 2016 und 2019 gab es dabei ein Plus von 67 Prozent. In Befragungen gaben zudem 17 Prozent an, einen "Gelben Zettel" vorgefunden zu haben, obwohl sie zu dem fraglichen Zeitpunkt zu Hause waren. Die staatlichen Prüfer sehen darin "Defizite bei der langfristigen Sicherstellung und zukunftsweisenden Ausrichtung der Grundversorgung mit Postdienstleistungen".

Die Post verteidigt sich damit, dass die Erstzustellquote im Prüfungszeitraum bei über 90 Prozent gelegen habe. Auch sei das Paketvolumen im Untersuchungszeitraum um die Hälfte gestiegen. Das Monitoring, das der Rechnungshof empfiehlt, werde zudem bereits durch das Kundenservice der Post umgesetzt.

Kommentare