Quartalsverluste für Exxon und Chevron

Ölförderung
Die Corona-Krise dämpfte auch im dritten Quartal die Ölnachfrage. Für die US-Ölriesen setzte es Verluste.

Die Corona-Pandemie setzt den größten US-Ölmultis ExxonMobil und Chevron weiter zu. Im dritten Quartal erlitten beide Konzerne hohe Verluste und mussten weitere heftige Geschäftseinbußen verkraften. US-Branchenführer Exxon geriet in den drei Monaten bis Ende September mit 680 Millionen US-Dollar (581 Mio. Euro) in die roten Zahlen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Vor einem Jahr hatte Exxon noch 3,2 Mrd. Dollar verdient, doch seit der Coronakrise macht der texanische Konzern nur noch Minus - es war bereits der dritte Quartalsverlust in Folge.

Auch wenn sich die Nachfrage nach Öl ein Stück weit erholt habe, leide die Weltwirtschaft weiter stark unter den Folgen der Pandemie, sagte Konzernchef Darren Woods. Exxons Umsatz ging im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar zurück. Zudem warnte das Unternehmen vor möglichen Abschreibungen im Volumen von 25 bis 30 Mrd. Dollar.

Im Gasgeschäft bestehe die Gefahr einer erheblichen Korrektur von Vermögenswerten. Bei Anlegern kam dies zunächst nicht gut an, die Aktie reagierte vorbörslich mit Verlusten. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 50 Prozent gesunken.

Sparkurs

Angesichts der schwierigen Lage streicht Exxon seine Kosten weiter zusammen. Die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte wurden im bisherigen Jahresverlauf um 6 auf 16,6 Mrd. Dollar gekürzt. Im kommenden Jahr sollen sie von ursprünglich geplanten 23 Mrd. Dollar auf 16 bis 19 Mrd. Dollar sinken.

Am Vortag erst hatte Exxon den Abbau von rund 1.900 US-Jobs angekündigt und gewarnt, dass die weltweite Mitarbeiterzahl bis Ende 2022 um rund 15 Prozent reduziert werden könnte. Der Konzern hatte Ende 2019 inklusive freier Angestellter etwa 88.000 Beschäftigte.

Beim zweitgrößten US-Ölkonzern Chevron fiel im vergangenen Quartal ein Minus von 207 Mio. Dollar an. Zum Vergleich: Vor einem Jahr war noch ein Nettogewinn von 2,6 Mrd. Dollar zu Buche gestanden. Insgesamt brachen die Erlöse um gut 30 Prozent auf 24,5 Mrd. Dollar ein. Auch Chevron stemmt sich mit drastischen Kostensenkungen gegen die Krise - die Ausrüstungsinvestitionen gingen um 48 und die Betriebsausgaben um 12 Prozent zurück. Der Konzern ist dabei, 10 bis 15 Prozent seiner 45.000 Mitarbeiter zu kündigen.

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