Preisnachlässe bei E-Autos erreichen Österreich
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In Österreich wurden die Förderungen für den Kauf von E-Autos für das Jahr 2024 verlängert. In Deutschland hingegen wurden sie abgeschafft - die Hersteller reagieren mit massiven Preisnachlässen. Diese erreichen nun auch Österreich, so sinken etwa bei VW die Startpreise der E-Modelle um knapp zehn Prozent.
Vorausgegangen waren Preisnachlässe von bis zu 7.700 Euro in Deutschland, andere Hersteller wie etwa BYD, Fiat und Renault haben bereits nachgezogen. Dasselbe Muster zeigte sich letztes Jahr bereits in China, wo unter anderem die zwei E-Auto-Riesen BYD und Tesla nach Wegfall der staatlichen Kaufprämie begannen, Rabatte zu geben.
Elektroautos waren jahrelang vergleichsweise teuer, die Förderungen sollten dabei helfen, die Technologie in den Massenmarkt zu bringen. In Österreich war 2023 jedes fünfte neu zugelassene Auto ein Elektroauto (Hybride nicht mitgerechnet), erstmals wurden im Gesamtjahr mehr Stromer als Diesel-Pkw verkauft (siehe Grafik). Insofern stellt sich auch die Frage, ob die Förderung noch notwendig ist, oder es sich um Mitnahmeeffekte handelt.
Beim Klimaschutzministerium sieht man keinen Grund, die Subventionen zu beenden. "Selbstverständlich begrüßen wir auch, dass die E-Auto-Preise aufgrund des stärkeren Wettbewerbs immer niedriger werden", heißt es auf auf Anfrage des KURIER. Man habe "ein gutes Fördermodell", das "auf die Entwicklungen des Marktes Rücksicht nimmt". So sei etwa die Ankaufsförderungen für Hybride wieder abgeschafft worden und für Unternehmen gibt es bereits seit 2023 zwar noch Steuervorteile, aber keine Ankaufsförderung mehr. Trotzdem seien die Absatzzahlen weiter gestiegen, heißt es aus dem Ministerium.
Die Förderung für E-Autos beträgt auch 2024 bis zu 5.000 Euro. Davon entfallen 3.000 Euro auf den staatlichen "E-Mobilitäts-Bonus" und 2.000 Euro von den Importeuren. E-Motorräder werden mit maximal 2.300 Euro gefördert, private Ladeinfrastruktur mit 600 Euro bzw. 1.800 Euro wenn es sich um Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern handelt. Das Klimaschutzministerium hat für die Aktion 114,5 Millionen Euro budgetiert.
Der mutmaßlich wichtigste Grund für die Rabatte auch in Österreich dürfte die Konkurrenz aus China sein. Allen voran BYD expandiert nach Europa und will mit billigeren, kompakten Autos punkten. Den Preis des günstigsten elektrischen VW unterbieten die chinesischen Fertiger BYD und MG dabei trotz der jüngsten Preisnachlässe um etwa 10.000 Euro.
Gebrauchte E-Autos verlieren an Wert
Die Rabatte bei den Neuwagen wirken sich auch auf den Gebrauchtmarkt aus, konstatiert der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Was einerseits erfreulich für die Konsumentinnen und Konsumenten ist, könnte sich insofern für die Branche rächen. "Es baut sich eine Welle gegen das Elektroauto auf, wenn Vermieter, Leasinggesellschaften, Händler und schließlich auch die Gebrauchtwagenkäufer verunsichert werden", sagte Dudenhöffer.
So hat etwa die US-Autovermietung Hertz kürzlich angekündigt, ein Drittel seine Elektro-Flotte gegen Verbrenner auszutauschen, unter anderem weil die Restmarktwerte der Autos in Anbetracht der Preissenkungen bei Neuwagen zu schmelzen drohen. Auch der deutsche Autovermieter Sixt hat seine Abkehr von E-Autos der Marke Tesla mit gesunkenen Wiederverkaufswerten und hohen Reparaturkosten begründet.
Der Wertverlust betrifft auch private E-Autobesitzer. Dabei spielt auch mit, dass viele Konsumentinnen und Konsumenten Bedenken haben dürften, ein Fahrzeug mit gebrauchter Batterie zu kaufen. Denn die Leistung nimmt mit der Zeit ab, damit auch die Reichweite. Im Gegensatz dazu werden neue Batterien durch den technischen Fortschritt immer leistungsstärker.
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