ÖBB: Henry fährt länger Zug als geplant
Henry fährt länger Zug, als der Konzernmutter Do&Co lieb ist: Die ÖBB haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den laufenden Vertrag mit dem Bahn-Caterer Henry am Zug (600 Mitarbeiter) bis Ende 2018 zu verlängern. Das Unternehmen selbst hatte den Vertrag, wie berichtet, nach etlichen Anzeigen wegen Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz und massiven Differenzen mit der Dienstleistungs- und Verkehrsgewerkschaft vida aufgekündigt. Auch ÖBB-Chef Andreas Matthä bestätigt: "Wir werden die Zusammenarbeit mit Henry am Zug im Einvernehmen auch 2018 fortsetzen."
Die bereits gestartete Neuausschreibung für die Bordverpflegung wurde zurückgezogen, sie ist auf Mitte 2017 verschoben. Ausschlaggebend dafür sind laut Matthä die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Wirtschaftskammer über einen eigenen Kollektivvertrag für die Reisebetreuer innerhalb des Eisenbahner-KV. Damit würden die Arbeitszeit-Probleme gelöst werden.
Lösung steht im Raum?
Denn der Eisenbahner-KV erlaubt wesentlich flexiblere Modelle als der für die Gastronomie, der derzeit angewendet wird. Erleichtert würde auch die Übernahme von Tätigkeiten im Sicherheitsbereich, etwa bei der Evakuierung eines Zuges.
Trotz Matthäs Optimismus müssen für den neuen KV aber noch etliche Weichen gestellt werden. Derzeit ist noch nicht fix, dass die Regeln für die Caterer überhaupt im Eisenbahner-KV verankert werden. Darüber streiten die Arbeitgeber-Fachverbände Gastronomie und Schienenbahnen. Eine endgültige Einigung könnte dem Vernehmen nach bei einem "Gipfelgespräch" Mitte Dezember erzielt werden.
Entspannung auf Schiene
Attila Dogudan war am Freitag für den KURIER trotz mehrmaliger Versuche für eine Stellungnahme weder per Telefon noch per eMail zu erreichen.
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