Mehr Schein als Sein: Der Hype ums Weihnachtsgeschäft und was dahintersteckt

Erster Einkaufssamstag auf der Mariahilfer Straße 2019
Heuer ticken die Uhren anders, besonders am Sonntag. Was das Weihnachtsgeschäft wirklich bringt und warum angesagte Revolutionen letztlich nicht stattfinden

Zu Weihnachten denken viele vor allem an eines: Geschenke. Wie viel das mit perfekter Inszenierung und der Realität zu tun hat und wo man heuer am 4. Adventsonntag einkaufen kann, hat der KURIER hinterfragt.

Ist der Konsumwahn zu Weihnachten die perfekte Inszenierung oder Realität?

Beides. Umfragen zu den geplanten Geschenkeausgaben gehören ebenso zur Stimmungsmache, wie die Dauerbeschallung mit "Last Christmas" und diverse Weihnachtsabverkäufe. Bei Spielzeug- oder Buchhändlern entscheidet Weihnachten, ob am Ende des Geschäftsjahres ein Gewinn oder Verlust erwirtschaftet wird. Entsprechend wichtig sind "Mobilisierungsaktivitäten", um die Menschen in die Geschäfte zu bekommen.

Das gilt heuer – nach diversen Lockdowns und Einschränkungen bei Reise- und Freizeitaktivitäten – ganz besonders. "Es ist viel Geld im System, das es gilt, an sich zu reißen", formuliert es Handelsexperte Christoph Teller.

Welche Bedeutung hat das Weihnachtsgeschäft?

Eine immer geringere. Es ist im Grunde nicht mehr als ein hypothetisches Konstrukt, definiert als Mehrumsatz im Dezember gegenüber den anderen Monaten. Je nachdem, ob man zum Beispiel die Gutscheineinlösungen im Jänner auch noch miteinrechnet oder nicht, ist es mehr oder weniger bedeutend. Unter dem Strich kommt man jedenfalls auf nicht mehr als drei Prozent des Jahresumsatzes im gesamten Einzelhandel. Also 1,5 bis 2 Milliarden Euro.

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