Millionenpleite eines Traditions-Bauunternehmens

Millionenpleite eines Traditions-Bauunternehmens
Die Geschäftsführung plant, das Unternehmen fortzuführen. Man will sich aber künftig auf Sanierungen konzentrieren.

„Das Unternehmen Sztriberny in Reifnitz am Wörthersee besteht heute in der vierten Generation und hat sich über 95 Jahre konsequent und stetig zu einem modernen Bauunternehmen mittelständischer Größe entwickelt. Wir bieten unseren Kunden die ganze Bandbreite rund um das Thema Bauen in bester Qualität“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Von der individuellen und flexiblen Beratung durch unser dynamisches Team über die Planungsphase bis hin zur Realisierung Ihres Projektes haben Sie einen persönlichen Ansprechpartner, der über alles Bescheid weiß und dafür sorgt, dass Alles zu Ihrer vollsten Zufriedenheit nach Plan hergestellt wird.“

Und weiter heißt es: „Unsere Kunden können darauf vertrauen, in jeder Situation professionell beraten zu werden, und bei einem kompetenten Partner bestens aufgehoben zu sein. Zufriedene Kunden sind seit über 95 Jahren das oberste Gebot unserer Firmenphilosophie. Unser Ziel ist es, unseren Kunden die bestmöglichste Qualität kontinuierlich zu gewährleisten.“

Eigentlich wurde die Bau Sztriberny GmbH & Co KG, FN 175426f im Jahr 1922 gegründet und hat ihren Sitz in 9535 Schiefling am Wörthersee. Über ihr Vermögen ist am Landesgericht in Klagenfurt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Das bestätigt Günther Moser von Creditreform dem KURIER. 13 Mitarbeiter wurden zuletzt beschäftigt.

„Das Bauunternehmen mit Schwerpunkt Hoch- und Tiefbau ist auf die Errichtung von schlüsselfertigen Einfamilienhäusern spezialisiert“, heißt es weiter. „Über das Vermögen der Schuldnerin war am LG Klagenfurt im Jahr 2020 bereits ein Sanierungsverfahren anhängig, der angebotene Sanierungsplan konnte zur Gänze erfüllt werden.“ 

Die Insolvenzursachen

Bis 2022 konnte das Unternehmen dann wirtschaftlich geführt werden. „Ab 2023 ist das Privatkundengeschäft eingebrochen, die Schuldnerin bekam kaum mehr Aufträge“, so Creditreform. „Aufgrund der gestiegenen Bau- und Materialkosten und strengeren Kriterien bei der Vergabe von Wohnbaudarlehen ist die Nachfrage nach „neuen“ Einfamilienhäusern gesunken, das Geschäftsmodell war zu adaptieren. Trotz Reduktion des Personalstands und Neuausrichtung des Unternehmens sind die Verbindlichkeiten weiter angestiegen, die Insolvenzantragstellung war die logische Konsequenz.“ 

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 1,068 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 560.000 Euro.

Die Zukunft

Die Geschäftsführung plant das Unternehmen fortzuführen, der Unternehmensgegenstand soll hinkünftig auf Sanierung und Umbauten von Gebäuden ausgerichtet sein. „Man erwartet sich hierdurch mehr Aufträge und die Gewinnung von Neukunden“, heißt es weiter. Laut AKV und KSV1870 will das Unternehmen seinen 35 Gläubigern einen Sanierungsplan mit 202 Prozent Quote anbieten.

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