Millionenpleite eines Pumpspeicher-Kraftwerk-Projektes

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Es mangelt an Liquidität für die Betriebsfortführung und den Abschluss eines Sanierungsplans.

"Das Unternehmen wurde im Jahr 2016 gegründet und beschäftigt sich mit der Entwicklung, Herstellung und Errichtung von Wasserkraft- Speicherkraftwerken. Die Schuldnerin ist eine reine Projektgesellschaft und plant konkret ein Pumpspeicher-Projekt auf der Koralpe in St. Georgen im Lavanttal, Kärnten. Die Schuldnerin erwirtschaftet aufgrund der derzeit noch laufenden Planungs-  bzw. Projektierungsphase keine eigenen Umsätze und wurde ausschließlich fremdfinanziert", heißt es in einer Aussendung von Creditreform.

Die Rede ist von der Firma Econhydro GmbH mit Sitz in St. Andrä. Über sie wurde heute am Landesgericht Klagenfurt aufgrund eines Eigenantrages ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 dem KURIER.

Fehlkalkulationen

"Die Insolvenzursachen liegen einerseits in Verzögerungen im Projektzeitplan und stellte sich andererseits heraus, dass es zu Fehlkalkulationen in Hinblick auf alle notwendigen technischen bzw. gutachterlichen Leistungen und die Personal- und Finanzierungskosten sowie die Notwendigkeit  eines zweitinstanzlichen UVP-Verfahrens kam, und es eines zusätzlichen Finanzierungsbedarfs von 2,1 Millionen bedürfe. Dafür konnte keine gesellschafterseitige Finanzierung oder die Finanzierung eines externen Investors sichergestellt werden. Darüber hinaus sei auch nach der  Projektierungs- und Genehmigungsphase für die anschließende Errichtung des Pumpspeichers mit Baukosten in Höhe von rund 500 Millionen Euro zu rechnen", schreibt Creditreform.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva betragen rund 657.000 Euro, die Passiva betragen rund 3,5 Millionen Euro.

"Es mangelt an Liquidität für die Betriebsfortführung und den Abschluss eines Sanierungsplans. Es wird sohin die Gesamtveräußerung des Projekts im Zuge des Insolvenzverfahrens angestrebt", heißt es weiter. Im Mai 2021 wurde der bisherige Geschäftsführer laut KSV1870 abgelöst. Seit 27. Mai 2021 ist Dominik Habsburg-Lothringen Geschäftsführer. Zum Insolvenzverwalter wurde Anwalt Herbert Juri bestellt.

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