Millionenpleite einer alteingesessenen Fensterfirma

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Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Der Einstieg eines Investors ist geplant.

Dieses Traditionsunternehmen wurde vom Urur-Großvater des heutigen Eigentümers im Jahr 1888 gegründet und beschäftigte sich in den vergangenen zehn Jahren mit der Produktion und Sanierung von (historischen) Kastenfenstern. Im Jahr 2020 wurde ein neuer Produktionsstandort errichtet und bezogen. Zugleich wurde massiv in neue Maschinen investiert. Dabei kam es aber zu wesentlichen Verzögerungen, der italienische Lieferant konnte Covid-bedingt nicht liefern.

Die Produktion konnte nicht so anlaufen wie geplant. Es mussten Arbeiten händisch durchgeführt werden. Für ein Großprojekt mussten daher zusätzliche Mitarbeiter aufgenommen werden. Die Kalkulation des Projekts war allerdings darauf ausgerichtet, dass die Maschinen zur Verfügung stehen. Schließlich musste das Projekt mit Verlusten abgeschlossen wrerden.

Die Rede ist von der Firma Schaden Fenstersanierung GmbH mit Sitz in Jagerberg. Sie hat am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz - aufgrund eines Eigenantrages aus der Feder der Kanzlei Urbanek Lind Schmied Reisch - ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem Kurier.

Schulden und Vermögen

Es sind rund 84 Gläubiger und 64 Arbeitnehmer von der Pleite betroffen. Die Aktiva betragen rund 412.000 Euro, davon entfallen 166.000 Euro auf Rohstoffe und 139.000 Euro auf unfertige Erzeugnisse. Die Passiva betragen 4,93 Millionen Euro, davon entfallen 2,282 Millionen Euro auf Banken, 1,61 Millionen Euro auf sonstige Verbindlichkeiten und 442.000 Euro auf Lieferungen und Leistungen.

Die Betriebsliegenschaft gehört der Fesani Baumanagement GmbH und diese ist angemietet. Der Alleingesellschafter und Geschäftsführer der Fesani ist Christoph Schaden, der ebenso Geschäftsführer der insolventen Schaden Fenstersanierung GmbH ist.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll laut AKV und KSV1870 fortgeführt werden. Der Einstieg eines Investors ist geplant. Er soll bereits eine grundsätzliche Einigung erzielt worden sein. Die Details sollen in den nächsten Tagen fixiert werden. Der Auftragsbestand ist grundsätzlich gut. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen drei Jahren angeboten.

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