Millionenpleite einer Trampolinhallen-Betreiberin

Millionenpleite einer Trampolinhallen-Betreiberin
Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

"Hinsichtlich der Ursachen der Insolvenz führt man aus, dass sich der Trampolinsport in der Region nicht nachhaltig etablieren konnte, sodass die anfänglichen Erwartungen in Bezug auf die Marktdurchdringung und Rentabilität nicht erfüllt wurden“, so der AKV. „So sei man mit einem Rückgang der Besucherfrequenz konfrontiert gewesen, welcher auf eine lokale Konkurrenz und auf ein allgemein rückläufiges Freizeit- und Konsumverhalten der Bevölkerung zurückgeführt wird. Zudem sei man mit erheblichen hohen Fixkosten belastet gewesen, wobei es insbesondere auch hohe Mietzinsrückstände geben dürfte.“

Über das Vermögen der Freizeitanlagen CW GmbH & Co KG wurde heute, Donenrstag, am Landesgericht Graz aufgrund eines Eigenantrages ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigen AKV, Creditreform und KSV1870.

Das Unternehmen betreibt mit 21 Mitarbeitern im Graz Center West eine Trampolinhalle, wobei man auf dem Markt auch unter der Bezeichnung „FLIP LAB Graz Center West“ auftritt.

Schulden und Vermögen

Die Gesamtverbindlichkeiten sollen sich laut AKV auf 2,45 Millionen Euro belaufen, laut Creditreform sollen diese sogar 4,1 Millionen Euro betragen. 

Die Aktiva werden nicht bewertet und in der vorerst letzten Bilanz zum 31. August 2023 wird ein Anlagevermögen in Höhe von zirka 1,16 Millionen Euro ausgewiesen. 

Der Hintergrund

"Diese Bilanz weist zudem bereits 2022/2023 einen Bilanzverlust in Höhe von 1,14 Millionen Euro und ein negatives Eigenkapital in Höhe von 1,89 Millionen Euro aus. Die Verbindlichkeiten wurden mit 3,42 Millionen Euro beziffert.

Im Bilanzanhang 2022/2023 wird dazu ausgeführt:

  • "Die Gesellschaft weist unter Passiva, A den Posten negatives Eigenkapital in Höhe von EUR -1.893.869,99 aus. Die Geschäftsführung nimmt zur Frage, ob eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts vorliegt, wie folgt Stellung: Zum Bilanzstichtag besteht ein negatives Eigenkapital von EUR -1.893.869,99. 
  • Im Jahresabschluss zum 31.08.2023 sind unter den sonstigen Verbindlichkeiten Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von EUR 1.013.072,32 ausgewiesen. 
  • Für diese Verbindlichkeiten liegen Rangrücktrittserklärungen (Nachrangigkeit) in Höhe von EUR 1.013.072,32 zur Beseitigung der Überschuldung vor. Zudem liegt eine weitere Rangrücktrittserklärung zu einem Darlehen gegenüber einer assozierten Gesellschaft in Höhe von EUR 707.807,97 vor. 
  • Des weiteren liegen Haftungen von Gesellschaftern gegenüber einem Bankkredit in Höhe von EUR 450.000,-- vor. Somit ist die Gesellschaft zum Bilanzstichtag in insolvenzrechtlicher Hinsicht nicht überschuldet. 
  • Angemerkt wird, dass mangels konkreter Grundlagen die Neuberechnung von Covid Förderungen gem. Einigung vom 17.5.2023 durch die Einstufung als Unternehmensverbund durch die Cofag nicht berücksichtigt wurde. 
  • Weiters wird darauf hingewiesen, dass im Zeitpunkt der Bilanzerstellung intensive Verhandlungen mit der Vermieterin, den Gesellschaftern und der kreditgebenden Bank zur Ermöglichung eines veränderten Betriebskonzeptes geführt werden. Auf Basis dieses veränderten Betriebskonzeptes wurde eine positive Fortbestehensprognose (ohne Bedienung nachrangiger Darlehen) erstellt.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll aber fortgeführt werden.

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