Milliarden-Skandal: Die "Österreich-Connection"

Khadem Al Qubaisi verschenkte an seine Geschäftspartner gerne Rolex-Uhren.
Der inhaftierte Manager aus Abu Dhabi hinterließ auch hierzulande seine Spuren.

Wenn Khadem Al Qubaisi mit dem Jet in Wien einflog, wurde der rote Teppich ausgerollt. Wurde er von Ministern, Landeshauptleuten und höchsten Wirtschaftsvertretern hofiert. Solange er Chef des milliarden schweren Staatsfonds von Abu Dhabi, der IPIC, war. Im April 2015 wurde der Manager plötzlich abgesetzt.

Heute will niemand an Qubaisi anstreifen. Der 44-jährige Araber wurde als einer der Player eines internationalen Korruptions- und Geldwäsche-Skandals mit gigantischen Ausmaßen entlarvt und sitzt in seiner Heimat in Haft. Es geht um sechs Milliarden Dollar. Der Sonntag-KURIER berichtete, wie ein gerissenes Netzwerk den malaysischen Staatsfonds ausräumte. In sechs Ländern ermittelt die Justiz.

Qubaisi war Vize-Aufsichtsratsvorsitzender des heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV, an dem die IPIC zu 24,9 Prozent beteiligt ist. Gemeinsam mit der Republik Österreich halten die Abu Dhabis über einen Syndikatsvertrag die Mehrheit.

Beim Chemiekonzern Borealis war Qubaisi abwechselnd Vorsitzer und Vize des Aufsichtsrates. Borealis ist heute die Cashcow der OMV.

Geschäftspartnern, auch österreichischen, schenkte der Araber gerne goldene, diamantenbesetzte Rolex-Uhren. Ein Exemplar lagerte länger im Safe eines heimischen Unternehmens. Die Protz-Uhr wurde verkauft, der Erlös Pater Sporschill gespendet.

Am Mondsee erstand Qubaisi ein Haus, das mittlerweile leer steht. Die Côte d’Azur dürfte ihm besser gefallen haben.

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