Masken von Hygiene Austria nicht in Österreich zertifiziert
Die umstrittenen FFP2-Masken von Hygiene Austria wurden nicht in Österreich geprüft. "Die Masken sind nicht von uns zertifiziert worden", hieß es aus dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) am Donnerstag zur APA.
Die Nummer der notifizierenden Stelle, 2233, weist darauf hin, dass das Zertifikat aus Ungarn stammt. Hersteller können ihre mit CE-Kennzeichnung versehenen Produkte grundsätzlich in jedem europäischen Land prüfen lassen. Das gilt dann für den gesamten europäischen Wirtschaftsraum. Laut BEV können sich die Hersteller aussuchen, zu welcher Stelle sie gehen.
Laut Wirtschaftsministerium suchte Hygiene Austria Mitte 2020 um Zertifizierung an, damals konnte das heimische BEV aber noch nicht prüfen. "Das BEV ist seit 27. November 2020 auch eine notifizierte Stelle und hat ein zertifiziertes Prüflabor", hieß es aus dem Amt am Donnerstag.
Dem Wirtschaftsministerium zufolge hat man damals aber eine "Vorprüfung" der Hygiene-Austria-Masken durchgeführt und festgestellt, "dass sie nicht den EU-Reglementierungen entsprechen", wie der "Standard" am Donnerstag schrieb. Auch die "ZiB2" des ORF berichtete am Mittwoch, dass die Vorprüfung "nicht positiv" ausgefallen sei.
Bei der Beschaffung von FFP2-Masken für Ältere (65 plus) gab es offenbar ebenfalls Probleme, geht laut dem Zeitungsbericht aus einem E-Mail-Verkehr mit der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) hervor. Die BBG habe im Auftrag des Gesundheitsministeriums an die Firma geschrieben, dass im Angebot wichtige Teile fehlten. "Somit ist eine Beurteilung nicht möglich", hieß es laut "Standard". Vermisst worden seien beispielsweise die regelmäßige externe Überprüfung der Qualität und "100 Prozent heimische Produktion". Hygiene Austria habe Ende November beides zugesichert.
Supermärkte nehmen Schummel-Masken aus dem Regal
Am Mittwochabend sprach Hygiene Austria hingegen im Zusammenhang mit den von einem chinesischen Lohnfabrikanten gefertigten Masken "nach dem Baumuster der Hygiene Austria" von einer Schweizer Zertifizierung. "Die CE Zertifizierung nach EN149:2001 wurde durch das Schweizer Unternehmen SGS einwandfrei sichergestellt", so das Unternehmen in einer Aussendung. "Die Gutachten für die Masken liegen vor und werden der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt werden."
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