„Man wird sehen, ob jemand die Initiative ergreift, die Leute an einen Tisch zu bringen. Sigi Wolf hat die Türe nicht zu geschlagen“, sagt sein Sprecher Josef Kalina zum KURIER. „Du brauchst einerseits den Sigi Wolf, der sagt, ich nehme die Gespräche wieder auf und andererseits die Gewerkschaft. Wer auch immer Ideen hat, dass man mehr Leute über das Jahr 2022 in Beschäftigung hinaus hält, muss auf den Tisch legen, wie er das finanziert.“ Nachsatz: „Sigi Wolf braucht für sein Konzept keine finanzielle Förderung und keine Staatsbeteiligung.“
Eine Staatsbeteiligung sei kein Thema. Für die SPÖ hingegen schon. Sie wirft der Regierung Untätigkeit vor. „Seit die ersten Schließungspläne für MAN Steyr öffentlich geworden sind, sind die Bundesregierung und die Herren der Landesregierung in Tiefschlaf verfallen“, sagt SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. „Sie haben sich nicht überlegt, wie eine Gegensteuerung erfolgen könnte.“
Der SPÖ-Nationalrat schlägt vor, dass ein aktives Standortmanagement für das Automotive Cluster in Steyr etabliert wird. „Beim Thema E-Mobilität wird das nicht ohne Engagement der öffentlichen Hand gehen“, sagt Matznetter. „Im Rahmen des ÖBAG-Gesetzes soll sich der Staat bei MAN Steyr oder einer Nachfolgefirma mitengagieren – mit einer 20-prozentigen Beteiligung.“ Vorbild für eine Staatsbeteiligung sei für Matznetter die Zwölf-Prozent-Beteiligung des Land Niedersachsen an der MAN-Mutter VW.
Indes sucht der MAN-Steyr-Betriebsrat Helmut Emler das Gespräch mit MAN. „Wir werden den ersten Schritt setzen“, sagt Emler zum KURIER. „MAN muss uns sagen, wie es weitergeht. Sie müssen uns sagen, wo sie mit der Schließung anfangen und wir fordern den Standortsicherungsvertrag ein.“
Diese „Jobgarantie“ für Steyr ist eigentlich bis 2030 gültig, MAN scheint das aber nicht zu kümmern. Detail am Rande: Für ihre deutschen Standorte hat MAN kürzlich neue Standortsicherungsverträge abgeschlossen.
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