Köstinger weist Kritik an Tourismusbranche "aufs schärfste zurück"
Die Veranstaltungsbranche hat durch die Corona-Pandemie empfindliche Einbußen erlitten. Davon war auch die Stadthotellerie betroffen, insbesondere in Wien.
Vier von fünf Unternehmen aus der Kongressbranche haben Corona-Kurzarbeit in Anspruch genommen, so Gerhard Stübe, Präsident des Austrian Convention Bureau (ACB). Trotzdem sei die Branche wieder "vorsichtig optimistisch" für das Jahr 2022, wirkliche Erholung werde aber voraussichtlich erst 2023 durchschlagen.
Die Bundesregierung hat deswegen 300 Millionen Euro für einen "Veranstalter-Schutzschirm“ zur Verfügung gestellt, aus dem nicht-stornierbare Kosten gedeckt werden können. Bisher wurden Auszahlungen in Höhe von 121 Millionen Euro genehmigt, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) möchte die Branche auch weiterhin "bestmöglich unterstützen".
Kritik an der Branche, wie sie der Gewerkschafter Roman Hebenstreit im KURIER geäußert hat, will Köstinger "aufs schärfste zurückweisen". Gastronomie und Tourismus seien "keine schlechten Arbeitgeber", in Anbetracht der monatelangen Schließungen könne man den Unternehmen keine Vorwürfe machen. Stattdessen ginge es nun darum, die Mitarbeiter in die Branche zurückzubringen, erklärte Köstinger mit Verweis auf die geplante Arbeitsmarktreform.
Laut Lisa Weddig, Geschäftsführerin Österreich Werbung, hat Österreich ein "sehr gutes Image als Tagungsland". Damit das auch so bleibt, und um auch weiterhin internationale Veranstalter zu lukrieren, hat die Österreich Werbung das Werbebudget für den Bereich auf 1,2 Millionen Euro vervierfacht.
Wandel der Branche
Um einen Wandel wird die Branche voraussichtlich trotzdem nicht herumkommen. Zum Einen, weil virtuelle und hybride Veranstaltungen zumindest teilweise Realität bleiben werden. Aber auch konventionelle Veranstaltunge müssten sich ändern, um attraktiv zu bleiben.
So werde zum Beispiel das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger, sagte Stübe bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag. So sei Österreich diesbezüglich zwar in einer Vorreiterrolle, trotzdem wären "noch zu wenige Veranstaltungen“ als grün zertifiziert. Das ACB hofft auf eine europaweit einheitliche Zertifizierung nach Vorbild des österreichischen Umweltzeichens.
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