Kino mit "Besucherzahlen wie vor der Zeit der Pandemie"

Christian Langhammer ist mit der Cineplexx-Gruppe in zwölf Ländern Europas vertreten. Zur Gruppe gehören mehr als 60 Kinos.
Allerdings nur am Wochenende. Wie das Geschäft in 12 Cineplexx-Ländern läuft.

Das vergangene Jahr war alles andere als großes Kino. Gehen in normalen Jahren mehr als 450 Premieren über die Bühne, blieb es 2020 großteils finster in den Lichtspielhäusern.

In Österreich hat das niemanden so getroffen wie Christian Langhammer. Er ist CEO und Hauptgesellschafter der Cineplexx-Kinos und mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent unbestrittener Branchenprimus in Österreich. Zumindest das vergangene Wochenende sei in Österreich „fantastisch“ gelaufen, sagt er im KURIER-Gespräch: „Wir hatten Besucherzahlen wie vor der Zeit der Pandemie.“ Dank diverser Blockbuster und des schlechten Wetters.

Langhammer ist neben Österreich in elf weiteren Ländern Europas mit seiner Kinokette vertreten. Unter welchen Bedingungen man diese besuchen kann, ist von Land zu Land verschieden, erläutert er. So hat die Regierung in Griechenland Mitte Juli überraschend beschlossen, dass nur noch Geimpfte in die Kinosäle (sowie in Theater und die Indoor-Gastronomie) dürfen. Ein herber Rückschlag für den Kinobetreiber, der viel junges Publikum anzieht (das noch auf die Impfung wartet).

In Serbien durfte man dagegen immer ins Kino, vorausgesetzt die Belegungsquote von 50 Prozent (mittlerweile 75 Prozent) war noch nicht überschritten. So kommt es, dass die Serben die US-Filmstarts, die jetzt in Österreich über die Bühne gehen, längst gesehen haben.

Bei den Förderungen hatte dagegen Österreich die Nase vorn, sind sich Langhammer und sein Co-Gesellschafter und Finanzchef Christof Papousek einig. Mit einer Pleitewelle inklusive Kinoschließungen sei nicht zu rechnen. „Ich glaube, dass die Förderungen gerade auch für die kleineren Häuser gut funktioniert haben, die zum Beispiel beim Umsatzersatz nicht an den Deckel von 800.000 Euro gestoßen sind“, sagt Papousek.

Langhammer sieht seine Kette jedenfalls auf Kurs. „In Österreich haben wir schon vor der Pandemie alle Renovierungen abgeschlossen und keinen Investitionsstau.“ International hat Cineplexx zuletzt weiter expandiert und unter anderem in Rumänien und Belgrad neue Kinos eröffnet. Bei Akquisitionen stehe er nun aber auf der Bremse, so Langhammer.

Ländle der Cineasten

In Österreich gilt übrigens Vorarlberg als das Bundesland der Cineasten. Diesen Ruf hat das Ländle aber primär den Schweizern zu verdanken, die statistisch gesehen jede vierte Kinokarte kaufen – vor allem weil diese in etwa halb so viel kostet wie in der Schweiz.

Cineplexx
Zur Tochtergesellschaft der 1985 gegründeten Constantin Film-Holding-GmbH gehören insgesamt mehr als 60 Kinos in Österreich, Kroatien, Serbien, Slowenien, Bosnien&Herzegowina, Montenegro, Nord-Mazedonien, Albanien, Kosovo, Griechenland, Rumänien und Italien. Die Gruppe betreibt damit laut eigenen Angaben mehr als 400 Kinosäle mit mehr als 70.000 Sitzplätzen.

Im Jahr vor der Corona-Pandemie, 2019, wies das Unternehmen einen Umsatz von 150 Millionen Euro aus. Die Besucherzahlt wurde mit 13 Millionen beziffert. Christian Langhammer führt das Familienunternehmen.

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