Unternehmer Ali Mahlodji: "Steuern auf eine menschlichere Arbeitswelt zu"

Unternehmer Ali Mahlodji: "Steuern auf eine menschlichere Arbeitswelt zu"
Sind die hohen Ansprüche der Jungen unverschämt? Nein, nur vernünftig sagt Ali Mahlodji. Er vermittelt zwischen Firmen und Mitarbeitern und sucht nach Lösungen.

Wenn Ali Mahlodji über Jugendliche spricht, merkt man, dass er sich ernsthaft mit ihren Wünschen und Problemen auseinandersetzt. Er spricht von jungen Menschen, die sich selbstverwirklichen wollen, gleichzeitig aber Orientierung und Sicherheit im Job suchen.

Beziehungskonflikt

Auch die andere Seite, die der Arbeitgeber und Führungskräfte, ist ihm vertraut. Er ortet einen Beziehungskonflikt, der zugleich ein Generationenkonflikt ist, deckt unterschiedliche Werte und Missverständnisse auf und sucht nach Lösungen.

KURIER: Unternehmen suchen nach neuen Talenten. Junge Arbeitskräfte finden aber keinen passenden Job. Was ist da los?

Ali Mahlodji: Jungen Arbeitssuchenden fehlt zunehmend die Fähigkeit, tiefe Beziehungen einzugehen. Sie kommen in eine Organisation und wollen dort sofort groß werden. Wenn das nicht gleich gelingt, gehen sie schnell woanders hin und verzweifeln dort dann wieder. In einem Unternehmen braucht man aber Geduld, die Dinge brauchen ihre Zeit – wie in jeder guten Beziehung. Außerdem fehlt ihnen die Fähigkeit, eine Krise auszuhalten.

Wollen junge Menschen nicht mehr arbeiten?

Führungskräfte sagen oft: „Die Jugend kannst du vergessen, die strengen sich nicht an!“ Ich sage immer: Welche Jugendlichen meint ihr? Die, die ich kenne, machen sehr wohl etwas und sind bereit, für etwas einzustehen. Ich sag nur: Klimaproteste.

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