Tiermast-Skandale: Was Wiens letzte Fleischer zu den Missständen sagen

Tiermast-Skandale: Was Wiens letzte Fleischer zu den Missständen sagen
Wie wirken sich die Tiermast-Skandale auf das Konsumverhalten der Menschen aus? Der KURIER hat bei vier Fleischereibetrieben nachgefragt.

Hilflos zappelnde Tiere, Hühner, die offenbar bei vollem Bewusstsein von Angestellten geschlagen und zertreten werden. Es sind schreckliche Szenen, die sich in einem großen steirischen Hühnerschlachthof abspielen.

Der Verein Gegen Tierfabriken (VGT) deckte die Missstände vergangene Woche auf. Inklusive Videos, die den grausamen Umgang mit den Tieren dokumentieren. Dabei wirbt der Geflügelschlachthof mit Nachhaltigkeit und Qualität, außerdem ist er mit dem AMA-Bio- und Gütesiegel ausgezeichnet. Wie ist das alles möglich? 

Josef Kröppel steht in seiner kleinen Fleischerei in der Postgasse im ersten Bezirk. Seit mehr als 30 Jahren ist er bereits Fleischer in Wien, den Familienbetrieb führt er in dritter Generation. Die Nachfolge ist gesichert: Sohn Florian steht mit ihm hinter der Theke – auch er ist bereits Fleischermeister. 

Tiermast-Skandale: Was Wiens letzte Fleischer zu den Missständen sagen

Josef Kröppel und Sohn Florian kennen ihre Kundinnen und Kunden beim Namen

Das kleine Lokal mit dem Neon-Schriftzug ist gut besucht, die meisten seiner Kundinnen und Kunden kennen die Kröppels beim Namen. „Leider ist es so, dass in den großen Schlachthöfen meistens Hilfsarbeiter angestellt sind, die von dem Ganzen keine Ahnung haben. Das sind Billigstkräfte“, sagt Josef Kröppel.

„Die Bilder aus dem Schlachthof sind für mich ein Skandal. So etwas darf nicht passieren. Schon die Halle mit tausenden Hühnern und Puten ist nicht mehr zeitgemäß“, zeigt sich Kröppel bestürzt. 

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