Sind Sie wirklich willkommen? Warum Jobeinstiege scheitern

Bunte Luftballoons fiegen durch eine halb-offene weiße Tür an einer weißen Wand mit weißem Parket
In den ersten 100 Arbeitstagen kann viel schiefgehen. Wie „Onboarding“ gelingt und wie man Frühfluktuation vermeidet.

Katharina C. ist aufgeregt. Es ist ihr erster Arbeitstag bei einem bekannten Möbelhersteller und sie versucht sich, in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Ihr erster Kontakt: ein Vorgesetzter, der fragt, was sie hier eigentlich macht. „Auch nachdem ich erklärt habe, dass ich Teil des neuen Verkäufer-Teams bin, schien er nicht zu wissen, wo er mich hinschicken soll“, erinnert sie sich. „Sie hatten im Endeffekt keine Aufgabe für mich und wollten mich deswegen in ein Maskottchen-Kostüm stecken.“ Dieses passte zum Glück nicht. Den restlichen Arbeitstag verteilte sie Flyer.

Das ist eine von vielen fragwürdigen Onboarding-Erfahrungen, die dem KURIER berichtet wurden. Nicht ganz so drastisch, aber ebenfalls unerfreulich war der Einstieg von Johanna V. bei einem Verlag. „Nichts war hergerichtet. Kein Bürosessel und kein Computer.“ Es vermittelte ihr das Gefühl, nicht willkommen zu sein. „Man fragt sich, was man dort eigentlich soll.“ Die Antwort für Johanna V. war, das Unternehmen wieder zu verlassen.

Wenn der Willkommensgruß der Firma nicht einladend genug ist, ist das für Neuankömmlinge ein Problem. Das Onboarding, also der Einführungsprozess in einen Job, ist ein wichtiger Schlüssel jeder Einstellung. Die Entscheidung auf Mitarbeiterseite fällt in den ersten 100 Arbeitstagen, wissen Experten. Also, ob sie das Unternehmen mögen, es hält, was versprochen wurde und – am allerwichtigsten – ob sie dann bleiben wollen. Jeder Zweite hat schon einmal wegen schlechten Onboardings gekündigt, besagen aktuelle Studien. Was das kostet, weiß PwC-Partnerin Jutta Perfahl-Strilka.

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