Die beliebtesten FH-Studiengänge und die schwierigsten Aufnahmetests
„Fachhochschule, die Hochschule, an der man ein (technisches, künstlerisches) Fachstudium absolvieren kann“. So beschreibt der Duden diese Form der Hochschule, die es in Österreich seit 1994/95 gibt.
Damals starteten die ersten zehn FH-Studiengänge mit insgesamt 28.100 Studienplätzen.
28 Jahre später
Heute, 28 Jahre später, zählt man 59. 673 Studierende an den heimischen Fachhochschulen. „Im Unterschied zu den Universitäten bieten die Fachhochschulen entsprechend dem Fachhochschulgesetz (FHG) eine explizit wissenschaftlich fundierte Berufsausbildung auf Hochschulniveau an.
Praxisbezug
Beides – sowohl der Berufspraxisbezug als auch die Ausbildung auf Hochschulniveau – sind zentrale Bezugsgrößen bei der Gestaltung von Fachhochschul-Studiengängen in Österreich“, heißt es in einem Auszug des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Förderung vom Bund
Im Gegensatz zu Universitäten werden Fachhochschulen vom Bund durch Förderungen finanziert. Und zwar auf Basis der genehmigten und besetzten Studienplätze. Die konkreten Summen wiederum legt der vom Wissenschaftsministerium veröffentlichte Fachhochschul-Entwicklungs- und Finanzierungsplan fest.
Bisher war in diesen Plänen immer ein Ausbau der FH vorgesehen. Für das Studienjahr 2023/24 sollen die Plätze bestehender Fachhochschul-Studiengänge jedoch erstmals nicht aufgestockt werden.
Der Zugang zu den Fachhochschul-Studiengängen ist – anders als der Zugang zum Großteil der Universitätsstudien – beschränkt. Im Schnitt gibt es um die 40 Studienplätze pro Jahr, je nach Studiengang.
Die Aufnahmeverfahren an den mittlerweile mehr als 700 Bachelor- und Masterstudiengängen an insgesamt 21 FH sind mitunter zeitintensiv und schwierig.
Die Plattform aufnahmepruefung.at erfasst für jedes Studienjahr ein Ranking der schwierigsten, umfangreichsten und selektivsten Tests.
Zu den Studiengängen mit den meisten Bewerberinnen und Bewerbern pro Platz zählten 2020/21 unter anderem der Studiengang „Hebammen“ an der FH Joanneum in Graz, „Physiotherapie“ an der FH Salzburg und „Diätologie“ an der FH Campus Wien.
Längster Aufnahmetest
Zu den längsten Aufnahmeverfahren reihen sich neben dem Medizin-Aufnahmetest (der rund 4 Stunden 50 Minuten dauert) auch einige FH-Studiengänge: Für „Soziale Arbeit“ an der FH Joanneum muss man sich einem dreistündigen Test stellen. An der FH Campus 02 gibt es für jedes Bachelorstudium einen dreistündigen Test.
Regelmäßige Überprüfung
Auch die Fachhochschulen selbst müssen sich regelmäßigen Prüfungen unterziehen. Zur Aufnahme ihres Betriebs sowie zur Beibehaltung benötigen sie nämlich eine Akkreditierung durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria).
Die ersten Fachhochschul-Studiengänge waren übrigens technischer Art. Bis heute ist das die Gruppe mit den meisten FH-Studierenden. Im vergangenen Studienjahr waren es 21.639 Studierende im Bereich Technik und Ingenieurwesen. Dicht gefolgt von den Wirtschaftswissenschaften mit 21.323 Studierenden.
Nachhaltige Studiengänge
Derzeit spielt das Thema Nachhaltigkeit in zahlreichen neuen Studiengängen der Fachhochschulen eine große Rolle. Das jüngste Beispiel findet sich an der FH Burgenland. Dort soll im Herbst das Bachelorstudium „International Sustainable Business“ starten.
Aber auch an den anderen FH gibt es ein buntes Spektrum an Studiengängen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen.
An der FH Joanneum gibt es den Bachelor „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“, „Green Building“ an der FH Campus Wien oder „Circular Economy“ an der FH Salzburg. Umweltfreundliche Studiengänge erfreuen sich großer Beliebtheit. Denn sicher ist: Sie bieten gute Jobperspektiven.
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