Strom und Gas massiv verteuert: Heizen wird zur Kostenfalle

Strom und Gas massiv verteuert: Heizen wird zur  Kostenfalle
Die gemeinnützigen Bauträger sorgen sich um die Liquidität ihrer Mieter angesichts steigenden Energiekosten. Lösungen gesucht.

Die Kosten fürs Wohnen sind durch die stark gestiegenen Bau- und Energiepreise nicht nur für private Haushalte, sondern auch für viele gemeinnützige Bauvereinigungen zu einer großen Herausforderung geworden. Die besorgniserregenden Entwicklungen des Gas- und Strompreises werden bei den Betriebs- und Heizkosten zu gewaltigen Verwerfungen führen, sind die GBV überzeugt. „Der gemeinnützige Wohnbau ist in Österreich ein wichtiges Korrektiv, damit Wohnraum erschwinglich bleibt. Durch die Kostenexplosion des Gas- und Strompreises und der damit verbundenen rasant wachsenden Inflation rechnen wir mit markanten Folgen für die Liquidität der Haushalte“, sagt Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim und Vorsitzender des Aufsichtsrates des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV).

Kontingente sichern

Hat die gemeinnützige Wohnungswirtschaft mit ihren 1.000.000 verwalteten Wohnungen bis Ende 2021 einen Gaspreis von ca. 2 Cent/kWh für ihre Gemeinschaftsanlagen bezogen und an die Bewohner weiterverrechnet, lag der Arbeitspreis vergangene Woche über 31 Cent/kWh. Lösungen werden gesucht: „Wir versuchen einerseits unser Möglichstes hinsichtlich des Themas Heizungsoptimierung und vorgezogene Servicierung, Minderung der Vorlauftemperatur. Andererseits führen wir Gespräche mit Energieversorgungsunternehmen, damit wir nicht als Großkunden geführt werden und zumindest jene Tarife erhalten, die derzeit mit Privatkunden vereinbart werden“, so Herwig Pernsteiner, stellvertretender GBV-Bundesobmann.

Delogierungsverbot, Ratenzahlung

Viele gemeinnützige Bauvereinigungen müssen in den nächsten Wochen und Monaten Kontingente an Strom, Gas und Pellets als Großkunden für ihre Bewohner vertraglich sichern und einkaufen. Diese Preise werden dann an die Mieter weitergegeben. Pernsteiner rechnet vor, was das für Mieter einer 75  Quadratmeter großen Wohnung bedeutet: nicht 27 sondern ca. 260 Euro pro Monat sind dann vorzuschreiben. Mit diesen Beträgen werde die Liquidität vieler Haushalte überstrapaziert. Die Experten sind sich einig, dass es Maßnahmen wie zur Coronazeit (Delogierungsverbot und Ratenzahlung) für jene Mieter braucht, die sich ihre Energiekosten trotz Strompreisbremse nicht leisten können.

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