Wohnraum bleibt teuer – Wiener Grüne fordern gesetzliche Höchstmieten


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Zusammenfassung
- Die Immobilienpreise im Euroraum bleiben hoch und werden voraussichtlich weiter steigen, trotz eines kurzzeitigen Preisrückgangs.
- Die Wiener Grünen fordern gesetzliche Höchstmieten, da die Mieten für viele unerschwinglich werden, trotz eines Mietpreisdeckels der Bundesregierung.
- Seit 2000 sind die Immobilienpreise in Wien um 216 Prozent gestiegen, während die Einkommen nur um 60 Prozent zugenommen haben, was zu einer Belastung der Haushalte führt.
Nach der jüngsten Erholung auf dem Immobilienmarkt im Euroraum werden die Preise für Wohneigentum einer Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge voraussichtlich weiter steigen.
Da das Angebot an Wohneigentum weiter knapp, die Nachfrage dagegen weiter grundlegend solide sei, könne der Aufwärtstrend bei den Preisen anhalten, heißt es in der auf der Webseite der EZB veröffentlichten Studie.
"Auch wenn das für die Gesamtwirtschaft möglicherweise keine ganz gesunden Aussichten sind", fügten die Autoren hinzu. Hohe Baukosten und die hohen Kaufpreise für Wohnraum verhinderten derzeit, dass auf dem Immobilienmarkt zusätzliches Angebot geschaffen werde. Auch auf dem Mietmarkt sei das Angebot daher knapp.
EZB: Immobilienpreise hoch geblieben
Die Immobilienpreise seien trotz der jüngsten Abschwungphase hoch geblieben, heißt es in der EZB-Studie. "Dies hat sich negativ auf die Erschwinglichkeit von Wohnraum ausgewirkt, trotz einer inzwischen weniger restriktiven Geldpolitik." Die EZB war Mitte 2024 auf einen geldpolitischen Lockerungskurs umgeschwenkt und hat seitdem inzwischen sechsmal die Leitzinsen gesenkt.
Eine hochschießende Inflation, rasant kletternde Energiekosten sowie steigende Zinsen und schärfere Finanzierungsbedingungen hatten ab 2022 dafür gesorgt, dass die Preise für Wohnimmobilien in den Keller gingen. Zuvor hatte der Immobilienmarkt eine jahrelange Boomphase durchlebt, in der die Notenbanken wiederholt auch vor Überbewertungen - etwa in Großstädten - gewarnt hatten. Zuletzt hatte sich der Markt für Wohnimmobilien im Euroraum wieder erholt.
Immobilienpreise im Euroraum nur um drei Prozent gesunken
Die Immobilienpreise im Euroraum waren der Studie zufolge in der jüngsten Abschwungphase in eineinhalb Jahren nur um drei Prozent gesunken. Der Preisrutsch sei damit geringer ausgefallen als etwa während der globalen Finanzkrise und während der Euro-Schuldenkrise, als es um fast fünf Prozent nach unten ging. Zum dritten Quartal 2024 hin hätten die Preise zudem wieder oberhalb der früheren Höchststände aus dem Jahr 2022 gelegen. "Der relativ begrenzte Einbruch der Immobilienpreise fällt im Vergleich zu früheren Zyklen auf", schreiben die Autorinnen und Autoren.
Treiber des jüngsten Preisrutsches am Immobilienmarkt seien die Kernländer im Euroraum gewesen - und hier vor allem Deutschland. Nur in zwölf der 20 Euro-Staaten seien die Immobilienpreise gefallen.
"Alarmierende Entwicklung" bei Mieten
Auch bei Mietwohnungen steigen die Preise. Die Wiener Grünen sprechen von einer "alarmierenden" Entwicklung am Wohnungsmarkt. Immer mehr Menschen würden keine leistbare Wohnung finden, beklagte Parteichefin Judith Pühringer in einer Pressekonferenz. Zwar habe die Bundesregierung eingegriffen und den Mietpreisdeckel nachgeschärft. Die Maßnahmen hätten aber einen Haken - da die teuersten Mieten im Neubau nicht gedeckelt seien. Die Grünen fordern darum gesetzliche Höchstmieten.
Untermauert wurde die Forderung mit aktuellen Zahlen: Seit 2000 sind die Immobilienpreise in Wien laut den Grünen um 216 Prozent gestiegen, die Nettoeinkommen aber nur um 60 Prozent. Bei rund 15 Prozent der Haushalte würden sogar mehr als 40 Prozent des Haushaltseinkommens fürs Wohnen draufgehen. Trotz des Mietpreisdeckels seien die Mieter von rund einem Fünftel aller Wohnungen "ungebremsten Mieterhöhungen" ausgesetzt, beklagte Pühringer. Gleichzeitig gebe es teure Lagezuschläge im Altbau.
"Grundmiete" soll sich am Richtwertzins orientieren
"Das Zuhause wird für immer mehr Menschen in Wien zu teuer. Jetzt bricht die SPÖ ihr Wahlversprechen und greift bei unregulierten Mieten nicht ein", hielt Pühringer fest. Nina Tomaselli, Wohn-Sprecherin der Grünen im Parlament, ortete "Hinterzimmer-Deals mit der Immobranche". Gefordert werden nun vom Bund gesetzlich festgelegte Höchstmieten für alle Wohnungen ab 25 Jahren, nachdem sie erbaut wurden. Die Grundmiete soll sich am jetzigen Richtwertzins orientieren.
Zu- und Abschläge sollen nach thermischer Beschaffenheit, Qualität und Ausstattung möglich sein. Vermieter, die ihre Wohnung gut sanieren und instandhalten sollen etwa belohnt werden - da sie mehr Miete einheben können. Auch die Abschaffung des Lagezuschlags wurde urgiert, genauso wie ein Befristungsverbot für gewerbliche Vermieter.
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