In Österreich agiert Kyndryl seit 4. November als eigene, von IBM Österreich unabhängige Gesellschaft. Zur Geschäftsführerin wurde die langjährige IBM-Managerin Maria Kirschner ernannt. „Durch den Spin-off ist so etwas wie eine Start-up-Kultur entstanden, gleichzeitig bleiben die jahrelangen Partnerschaften aufrecht und werden noch intensiviert“, sagt Kirschner zum KURIER. Kyndryl übernahm Bestandskunden, die diverse IT-Infrastruktur-Services an IBM ausgelagert und langjährige Wartungsverträge haben. Zu den Referenzkunden zählen etwa der Verpackungskonzern Mondi, der Maschinenbauer Andritz oder die Merkur Versicherung. Ein Kunde, über den Kirschner lieber nicht reden möchte, ist das Arbeitsmarktservice (AMS), wo nach jahrelangem Rechtsstreit das Bundesrechenzentrum (BRZ) inzwischen weite Teile des IT-Betriebs übernommen hat.
Aus dem Schoß der IBM herausgelöst, will Kirschner mit neuen Allianzen wachsen. Erst kürzlich wurden erste Partnerschaften mit Microsoft, SAP oder VMware geschlossen. Mit ihnen sollen neue Kunden vor allem im Mittelstand gewonnen werden. „Wir haben jetzt die Freiheit, mit anderen wichtigen Unternehmen am Markt Partnerschaften zu bilden, um Kunden besser bedienen zu können“, erläutert Kirschner.
Kerngeschäft von Kyndryl bleibe das Designen, Betreiben und Managen von „hochkomplexen IT-Systemen“ inklusive des Consultingteils. „Wachstumsbereiche sehen wir in der Modernisierung von Applikationen und Infrastruktur sowie in der Beratung und bei Cloud-Services“, sagt Kirschner und verweist auf Erfahrungen im Rechenzentrums-Bereich. „Wir betreiben lokal zwei Rechenzentren, daher können wir unsere Kunden auch von Österreich heraus servicieren“.
Lokale Umsatz- sowie Mitarbeiterzahlen nennt die Kyndryl-Chefin mit Verweis auf die Firmenpolitik nicht. In Wien wurden Anfang des Jahres 145 von 750 IBM-Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. „Wir suchen laufend Mitarbeiter im Consultant- und Security-Bereich“, so Kirschner. Wichtig sei ihr auch, den Frauenanteil in der IT-Branche zu erhöhen: „Ich achte sehr darauf, dass ich Frauen in der IT vor den Vorhang hole.“
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