Hochspannungsnetz wird um 3,5 Milliarden Euro ausgebaut

Das tauziehen um die Hochspannungsleitung geht weiter
Übertragungsnetzbetreiber APG hebt Investitionen bis 2030 um 400 Millionen Euro an und pocht auf raschere Genehmigungsverfahren.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien stellt neue Anforderungen an das Hochspannungsnetz. Einzig, „vom Netz wird sehr selten gesprochen“, findet Gerhard Christiner, technischer Vorstand der Austrian Power Grid AG (APG).

Dieses müsse aber massiv ausgebaut werden, damit die Stromwende bis 2030 und die Energiewende bis 2040 gelingen sollen. Die Verbund-Tochter APG betreibt das österreichische Übertragungsnetz und will ihre Investitionen bis 2030 um 400 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro erhöhen.

„Unsere Analysen gehen von einer nahezu Verdopplung an Leitungskapazitäten bis 2030 aus“, so Christiner. Hintergrund ist, dass die Erzeugung von erneuerbaren Energien wie Windkraft und Fotovoltaik nicht wie kalorische Kraftwerke an die Nachfrage angepasst werden kann. Es brauche deswegen ein leistungsfähigeres Netz und mehr Speicher.

Gerhard Christiner, technischer Vorstand APG

Gerhard Christiner, technischer Vorstand der Austrian Power Grid AG (APG).

Auf die Konsumenten kommen mit den erweiterten Netzkapazitäten Preissteigerungen zu. Alleine durch den Ausbau des Übertragungsnetzes könnten die Netzgebühren bis 2030 um drei Prozent steigen. Inklusive dem Ausbau der Verteilernetze schätzt die APG die Mehrkosten auf zwischen zehn und 20 Prozent.

Genehmigungen

Damit der Netzausbau zügig stattfinden kann, wünscht sich die APG raschere Genehmigungsverfahren. Das betreffe sowohl die Verfahrensordnung als auch die Personalressourcen der zuständigen Behörden. In der Flächenwidmung sollten bestehende Trassen von anderen Widmungen freigehalten werden, um bestehende Leitungen bei Bedarf aufrüsten zu können.

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