Firmen-Sterben in Athen

60.000 Klein- und Mittelunternehmer werden heuer ihren Betrieb einstellen, so eine Schätzung.

Auch im sechsten Jahr der Wirtschaftskrise wird das Massensterben griechischer Firmen nach Prognosen der Athener Kammer für Klein- und Mittelbetriebe weitergehen. "Wir schätzen, dass ungefähr 60.000 Kleinunternehmen 2013 ihren Betrieb einstellen werden. Damit verlieren knapp 120.000 Menschen ihre Arbeit", sagte Kammer-Präsident Pavlos Ravanis gegenüder APA in Athen.

Inzwischen habe sich die Frequenz des Firmensterbens verlangsamt, es gehe aber unvermittelt weiter, erklärte der Wirtschaftsvertreter. So wurden 2011 für jeden neu gegründeten Betrieb 2,5 Firmen geschlossen. 2012 sank die Rate auf zwei geschlossene Firmen pro Neugründung ab. Heuer sollen eineinhalb mal so viele Firmen geschlossen wie neu gegründet werden.

30 Prozent Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit erreicht 2013 noch den Rekordstand von 30 Prozent, schätzt Ravanis. Derzeit sind 26 Prozent der erwerbsfähigen Griechen ohne Arbeit, die höchste Rate in der Eurozone. Zwar werde es im Sommer wegen des Tourismus-Geschäftes einen kleinen Rückgang geben, aber im September steige die Arbeitslosigkeit in ungeahnte Höhen.

Als Gegenmittel empfiehlt der Unternehmervertreter Steuersenkungen und den Abbau von bürokratischen Hürden, um ein Belastungsniveau wie in den Nachbarstaaten zu erreichen. "Die Kleinunternehmen benötigen einerseits staatliche Unterstützung, andererseits einen kleinen Freibetrag. Die Besteuerung darf 15 Prozent nicht übersteigen", sagte Ravanis.

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