Greenpeace: OMV-Plattform verrostet im Schwarzen Meer

Rostschäden an einer Plattform im Schwarzen Meer
Das Unternehmen verweist auf Anfrage des KURIER auf laufende Wartungsarbeiten und die Überwachung durch unabhängige Behörden.

Der österreichische Mineralölkonzern fördert mit seiner Tochter OMV Petrom Erdgas im Schwarzen Meer.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat nun mehrere Fotos einer stark verrosteten Meeresplattform ausgeschickt (siehe Bild), die zur Öl- und Gasförderung des Konzerns vor der rumänischen Küste gehören soll. Die NGO wirft dem Unternehmen vor, durch die nachlässige Wartung die Umwelt zusätzlich zu gefährden.

Laut Greenpeace dokumentieren die Aufnahmen "bedenkliche Schäden an tragenden Elementen der Plattform", weswegen die Plattform bereits einsturzgefährdet sei.

“Die Whistleblower-Aufnahmen deuten auf einen unverantwortlichen Umgang der OMV Petrom mit ihren existierenden Plattformen hin. Es stellt sich die Frage, ob ein Konzern, der scheinbar fahrlässig mit seinen bestehenden Plattformen umgeht, Genehmigungen für neue Gasprojekte wie Neptun Deep erhalten sollte", fordert Jasmin Duregger von Greenpeace Österreich in einer Aussendung. 

Neptun Deep ist ein weiters Förderprojekt, das die OMV derzeit gemeinsam mit dem Staatskonzern Romgaz im Schwarzen Meer entwickelt. Rumänien soll dadurch zum größten Erdgas-Produzenten der EU werden, die Investitionen belaufen sich auf insgesamt vier Milliarden Euro. "Bevor die OMV Petrom weitere tickende Zeitbomben in das Schwarze Meer setzen darf, muss zuerst die Sicherheit der bestehenden Plattformen geprüft werden", fordert Duregger.

Greenpeace: OMV-Plattform verrostet im Schwarzen Meer

Plattform mit Rostschäden im Schwarzen Meer

Die OMV bestätigt auf Anfrage des KURIER, dass es sich bei der Struktur auf den Fotos um eine ihrer Plattformen handelt, allerdings werde diese derzeit gewartet. "Die Aktivitäten der OMV Petrom werden unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften und Industriestandards durchgeführt, wobei Gesundheit und Sicherheit für das Unternehmen an erster Stelle stehen", heißt es in der Stellungnahme. Der Zustand der Offshore-Plattformen "unterliegt einem regelmäßigen rechtlichen Zertifizierungsprozess durch unabhängige Behörden". Die Wartungsarbeiten an der Plattform sollen im April beendet werden.

Greenpeace kritisiert die OMV nicht nur für den Zustand ihrer Infrastruktur im Schwarzen Meer, sondern möchte erreichen, dass das Projekt Neptun Deep eingestellt wird. In Rumänien hat die Umweltschutzorganisation bereits Klage dagegen eingebracht. Statt dem Erschließen zusätzlicher Förderstätten fossiler Energieträger sollten demnach die Anstrengungen zur Klima- und Energiewende gesteigert werden, argumentiert Greenpeace.

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