Lebenszufriedenheit bei Beschäftigten ist stark gesunken

Lebenszufriedenheit gesunken
Die Stimmung bei den österreichischen Beschäftigten hat sich heuer stark eingetrübt, wenn man den Umfrageergebnissen traut.

Die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben ist im Vergleich zum Vorjahr laut einer Gallup-Umfrage um 6 Prozentpunkte eingebrochen, nur noch 48 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlen sich zuversichtlich. Das war der drittstärkste Rückgang an Lebenszufriedenheit im europäischen Vergleich. Die Arbeitsmarktchancen werden jedoch von 58 Prozent als positiv gesehen.

Das geht aus dem Gallup-Bericht "State of the Global Workplace 2024" hervor. Bei diesem wurden 128.278 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus 145 Ländern telefonisch oder persönlich im Zeitraum von April 2023 bis März 2024 befragt.

Österreich auf Platz 17 im Zufriedenheitsranking

Bei der Zufriedenheit rangiert Österreich damit in Europa auf Platz 17 von 38. Ebenfalls kritisch fällt die Beurteilung der Lebenssituation in Deutschland aus, wo der Wert um 8 Prozentpunkte auf 45 Prozent gesunken ist. Die Schweiz verbuchte ebenfalls einen Rückgang von 5 Prozentpunkten auf 54 Prozent, die ihr eigenes Leben als zufriedenstellend einstufen. Insgesamt liegt die DACH-Region mit 44 Prozent damit unter dem europäischen Schnitt, geht aus der Studie hervor.

Am zufriedensten mit dem eigenen Leben sind wie bereits im Vorjahr Arbeitnehmer in Finnland (83 Prozent), Dänemark (77 Prozent), Island (76 Prozent), den Niederlanden (71 Prozent) und in Schweden (70 Prozent).

Für die Jobsuche fällt die Stimmung in Österreich dagegen optimistischer aus. 58 Prozent der Befragten gaben an, dass derzeit eine gute Zeit für die Jobsuche sei. Zum Vorjahr war das ein Plus von 8 Prozentpunkten. Im europäischen Ranking liegt Österreich damit auf Platz 13. Die tatsächliche Wechselbereitschaft bleibt dennoch gering. Nur ein Fünftel der Beschäftigten (21 Prozent) schaut sich derzeit nach einer neuen Stelle um bzw. ist auf aktiver Jobsuche. Im Europa-Schnitt sind 32 Prozent der Arbeitnehmer auf Jobsuche, weltweit sind es sogar 52 Prozent.

Dienst nach Vorschrift?

Das bedeutet allerdings nicht, dass die österreichischen Arbeitnehmer emotional sehr stark an ihren Arbeitsplatz gebunden sind. Gute drei Viertel der Befragten fühlt sich nur gering an den Job gebunden und macht Dienst nach Vorschrift, weitere 14 Prozent haben bereits innerlich gekündigt. Gute Führungskräfte könnten einer schwachen emotionalen Mitarbeiterbindung vorbeugen, indem sie Mitarbeitern zuhören, sie bei ihrer fachlichen Entwicklung begleiten oder regelmäßig positives und konstruktives Feedback geben, sagte Marco Nink, Director of Research & Analytics EMEA bei Gallup.

Kommentare