Für "Luxus am Dach" fehlen die Käufer

Für "Luxus am Dach" fehlen die Käufer
Leistbare Wohnungen sind ebenso Mangelware wie billige Finanzierungen.

Die gute Nachricht: In Österreich werden nach Jahren der Flaute wieder mehr Wohnungen gebaut. Die schlechte: Viele dieser neuen Wohnungen sind zu teuer für Durchschnittsverdiener. „Bei den Luxus-Dachböden ist die Nachfrage überhaupt zum Stillstand gekommen“, erläutert Josef Schmidinger, Chef der s-Bausparkasse, die Lage am heimischen Wohnungsmarkt.

Bei Mieten von 13 bis 14 Euro je Quadratmeter werde es zunehmend schwierig, Interessenten zu finden. „Was wir vor allem für junge Menschen und Zuwanderer brauchen, sind Mieten von höchstens sieben Euro je Quadratmeter“, sagt der Bausparkassen-Chef. Im Durchschnitt lägen die Preise für die neu vermieteten Wohnungen aber bereits bei 8,80 Euro je Quadratmeter.

Wünsche an die Regierung

Damit Wohnen für die breite Masse in Österreich leistbarer werde, hat Schmidinger fünf Wünsche an die neue Regierung. Erstens: ausreichend billige, langfristige Finanzierungen. Dazu trage auch die Wohnbauförderung bei. Diese sei zwar wegen der niedrigen Zinsen der Wohnbaukredite der Banken für Wohnungs-Errichter derzeit nicht sehr attraktiv. Mit steigenden Kapitalmarktzinsen werde sich das aber rasch ändern. Zweitens müsse die öffentliche Hand günstige Baugründe und Infrastruktur zur Verfügung stellen. Drittens dürfe der Eigentumsbereich schon aus Gründen der Altersvorsorge nicht vernachlässigt werden. Idealerweise sollten Eigentumswohnungen nicht mehr als 2000 bis 2500 Euro je Quadratmeter kosten. Viertens sollten die vielen Normen im Wohnbau – von barrierefrei bis energieeffizient – durchforstet werden. Denn sie verteuern den Wohnbau. Und fünftens müsse das Ansparen für Wohnungen forciert werden – „am besten steuerlich“, meint Schmidinger.

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