Flughäfen mit so wenigen Passagieren wie zuletzt 1989

Flughäfen mit so wenigen Passagieren wie zuletzt 1989
In de Sommermonaten gab es an den österreichischen Flughäfen Einbrüche von bis zu 98 Prozent.

Auf den sechs österreichischen Flughäfen ist wegen der Corona-Pandemie das Passagieraufkommen im Juli und August gegenüber dem Vorjahr auf ein Fünftel eingebrochen. In den zwei Ferienmonaten wurden insgesamt nur 1,5 Millionen Fluggäste (inkl. Transit) gezählt, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Die Flugbewegungen in Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Salzburg gingen um zwei Drittel auf 20.043 Starts und Landungen zurück.

„Nach einem Rekordwinter folgte 2020 der schwächste Sommer seit mehr als 30 Jahren“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Ähnlich niedrige Werte wurden zuletzt im Juli und August 1989 verzeichnet. Der Flughafen Wien registrierte mit 1,4 Millionen Fluggästen im heurigen Sommer und einem Rückgang von 78,2 Prozent die geringste Abnahme zum Sommer des Vorjahres, Linz mit 97,6 Prozent die höchste.

Flughäfen mit so wenigen Passagieren wie zuletzt 1989

Im Jänner und Februar 2020 wurden noch Rekordwerte von jeweils fast 2,6 Millionen Passagieren bei mehr als 24.000 Flugbewegungen gemeldet. Der April und Mai 2020 waren mit einem Rückgang von nahezu 100 Prozent des Passagieraufkommens (12.800 und 21.203 Passagiere) am massivsten beeinträchtigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden nicht einmal 5 Prozent der Flüge verzeichnet (April: 1.103, Mai: 1.195). Auf den Flughäfen Linz, Innsbruck und Klagenfurt gab es zeitweise überhaupt keine Passagiere.

Sauberes Kerosin

Auch wenn die Krise die positive Folge hat, dass weniger Schadstoffe ausgestoßen werden, denkt die Politik bereits an die Zeit danach. So will Deutschland Plänen des Umweltministeriums zufolge erstmals Fluggesellschaften zum Tanken von -freiem Treibstoff verpflichten. Bis 2030 müssten mindestens zwei Prozent des getankten Kerosins aus erneuerbaren Energien gewonnen werden, heißt es in einem Gesetzesentwurf des Ministeriums.

Bis 2028 sollte es ein Prozent und bis 2026 ein halbes Prozent sein. Die Treibstoffe müssten „nicht-biogenen“ Ursprungs sein. Das heißt, die von den Fluggesellschaften wie Lufthansa bereits früher erprobten Biokraftstoffe aus Pflanzen dürfen nicht eingesetzt werden. Denn diese benötigen zusätzliche Ackerflächen, was die Zerstörung von Wald- und Wiesenflächen bedingt. Eine Alternative sind synthetische Kraftstoffe (auf Basis von Kohlenwasserstoff), die durch erneuerbare Energie gewonnen werden.

Der Gesetzesentwurf hat eine erste Abstimmung in der Regierung mit dem Kanzleramt passiert. Die endgültige Einigung in der Regierung steht aber noch aus. klee

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