EVN-Tochter erhielt weiteren Auftrag in Zypern
Wasser ist auf der beliebten Touristeninsel Zypern Mangelware. Die Gründe: Extreme Trockenheit, keine Süßwasserseen und – abgesehen vom Corona-Jahr 2020 – Unmengen an Touristen, die auf Zypern urlauben und dort Wasser, gefüllte Pools und bewässerte Gärten der Bettenburgen vorfinden wollen.
Umweltprojekte
Der niederösterreichische Energieversorger EVN ist mit seiner Tochter WTE seit 2008 in Zypern aktiv, um diesem Problem zu begegnen. Die WTE plant, errichtet und betreibt Kläranlagen auf der Mittelmeerinsel, die Abwässer reinigen. „Das auf den Kläranlagen gereinigte Abwasser wird für die landwirtschaftliche Bewässerung der Felder verwendet und reduziert die Wasserlieferungen deutlich“, erklärt EVN-Sprecher Stefan Zach dem KURIER. Trinkwasser wird nämlich auch mit Tankschiffen nach Zypern geliefert – zu groß ist die Wasserknappheit. Trinkwasseraufbereitungsanlagen hat die WTE auf Zypern zwar nicht, die angelieferten Wassermengen wären ohne das Engagement der WTE allerdings noch größer – weil es sonst auch zusätzlich für die landwirtschaftliche Bewässerung benötigt würde. Außerdem steige gleichzeitig die Qualität des Meerwassers, so Zach. „Denn das Abwasser wird nach den strengsten Standards gereinigt.“
Insgesamt hat die EVN-Tochter bereits fünf Kläranlagen auf Zypern gebaut, zwei davon werden aktuell auch weiter von der WTE betrieben. Neben örtlichen Abwasserverbänden ist unter den Kunden der WTE auch die Europäische Kommission in Brüssel, die Planung und Bau von Kläranlagen in den Orten Famagusta und Morphou in Auftrag gab. Die fünf von der WTE errichteten Kläranlagen reinigen die Abwässer von rund 540.000 Einwohnern auf Zypern.
Neuer Auftrag
Die Anlagen Nikosia-Anthoupolis und New Nikosia werden nach wie vor von der WTE betrieben – die entsprechenden Verträge laufen bis 2034 bzw. 2023. Dazu kommt seit Ende des Vorjahres ein weiterer Auftrag für die Betriebsführung einer bestehenden Kläranlage, Moni, direkt am Meer gelegen und rund 20 Kilometer östlich der Stadt Limassol. Vertragslaufzeit sind fünf Jahre mit der Option auf Verlängerung.
Insgesamt hat die WTE im Vorjahr rund acht Millionen Euro Umsatz mit den Betriebsführungen auf Zypern gemacht – da die Betriebsführung der Anlage Moni erst mit Ende des Vorjahres übernommen wurde, wird es heuer mehr. Und auch neue Projekte sind in der Pipeline – Details verrät die EVN mangels Abschluss noch nicht.
Kläranlagen-Spezialist
Die WTE errichtet und betreibt nicht nur Anlagen auf Zypern, sondern in zahlreichen anderen Ländern – mit der Abwasserreinigungsanlage Czajka in Warschau in einem Konsortium etwa die größte Kläranlage Polens. Dazu kommen Anlagen im kroatischen Zagreb und sowie eine Abwasseranlage in Prag, um nur einige zu nennen.
Erst 2020 erhielt die WTE den Zuschlag für den Bau einer Kläranlage in Kuwait. Neben Kläranlagen und Trinkwasserversorgung ist die WTE in der Klärschlammverbrennung sowie der thermischen Abfallverwertung aktiv.
Die WTE hat ihren Sitz im deutschen Essen und ist seit 2003 eine 100-Prozent-Tochter der EVN. In Europa hat sie bereits über 100 Kläranlagen errichtet.
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