EVN machte 2019/20 weniger Gewinn

++ THEMENBILD ++ NIEDERÖSTERREICHS ENERGIEVERSORGER EVN
Das Konzernergebnis sank nach dem Wegfall von Einmaleffekten um 34 Prozent auf 200 Mio. Euro.

Der börsennotierte niederösterreichische Energieversorger EVN hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 wie erwartet weniger Gewinn erzielt. Das Konzernergebnis sank durch den Wegfall von Einmaleffekten um rund 34 Prozent auf 200 Mio. Euro und lag damit am oberen Ende der Erwartungen. Die Coronakrise beeinträchtigte den Versorger operativ nur punktuell. Die Aktionäre sollen 0,49 (0,50) Euro je Aktie erhalten, wie die EVN am Mittwoch mitteilte.

Punktuelle Beeinträchtigung

Die Coronakrise habe das operative Ergebnis dank des integrierten Geschäftsmodells und der breiten Kundendiversifikation nur punktuell beeinträchtigt. Vereinzelte Verzögerungen bei Bauvorhaben bzw. Investitionen infolge des Lockdowns im Frühjahr 2020 sollten im Geschäftsjahr 2020/21 aufgeholt werden.

Das Energiegeschäft sei von ungünstigen Erzeugungs- und Marktpreisentwicklungen geprägt gewesen. Die Stromproduktion aus Erneuerbaren sank um fast 3 Prozent, der Anteil stieg aber wegen einer um mehr als die Hälfte reduzierten thermischen Erzeugung auf rund 60 Prozent (nach 41 Prozent).

Die Erzeugung aus Wärmekraftwerken ging um 53 Prozent zurück, im vorigen Geschäftsjahr war noch die im August 2019 beendete Produktion im Kohlekraftwerk Dürnrohr enthalten. In den Stromgroßhandelspreisen habe sich Covid-19 nur im kurzfristigen Bereich ausgewirkt, auf dem Terminmarkt sei eine Rückkehr der Strompreise auf Vor-Corona-Niveau zu erkennen.

Höhere Dividende

Operativ sank das EBITDA um 6,5 Prozent auf 590,4 Mio. Euro. Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen beliefen sich - nach einem positiven Effekt von 41,6 Mio. Euro im Vorjahr - auf minus 20,6 Mio. Euro und betrafen vor allem das von der EVN anteilig gehaltene deutsche Kraftwerk Walsum 10.

Das EBIT sank um 32,3 Prozent auf 273,1 Mio. Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 47,3 Prozent auf minus 15,8 Mio. Euro, im Wesentlichen getrieben durch die höhere Verbund-Dividende. Der Umsatz lag mit 2,1 Mrd. Euro um 4,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 erwartet die EVN unter der Annahme durchschnittlicher energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa 200 bis 230 Mio. Euro.

Der weitere Verlauf der Coronakrise und daraus folgende gesamtwirtschaftliche Auswirkungen könnten einzelne Geschäftsbereiche und damit die Ergebnisentwicklung jedoch negativ beeinflussen. Die jährlichen Investitionen sollen in den nächsten Jahren im Durchschnitt Niveaus von rund 450 Mio. Euro erreichen.

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