Wie die EU mit einem Reförmchen den Strommarkt umbauen will

Arbeiten an einer Hochspannungsleitung
Wegen des Ukrainekriegs sind die Strompreise im Vorjahr extrem gestiegen. Um die Verbraucher zu entlasten, greift die EU-Kommission ein. Doch deren Vorschläge gleichen eher einem Wunschzettel

Es liest sich mehr als Wunschzettel denn als eine Reform des europäischen Strommarktes, was die EU-Kommission gestern in Brüssel präsentierte: Bessere Absicherung für Verbraucher und Erzeuger, gleichzeitig mehr Transparenz und mehr Wettbewerb, niedrigere Preise, schnellerer Ökostrom- und Netzausbau und dadurch weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Doch wer auf konkrete Ausführungen gehofft hatte, wie sich diese Ankündigungen umsetzen lassen, wurde enttäuscht. Und ratlos bleiben auch die von hohen Strompreisen geplagten Konsumenten zurück, die auf drastische Eingriffe in den zuletzt stark erschütterten Markt gesetzt hatten. Besonders die Regierungen Frankreichs und Spaniens hatten dies gefordert.

Die groß angekündigte Reform auf einen Punkt gebracht: Eine grundlegende Neuordnung der Strommarktregeln wird es nicht geben. Stattdessen werden die kurzfristigen Märkte mit langfristigen Instrumenten ergänzt. Damit hat sich vor allem die deutsche Regierung durchgesetzt, die vor allem gefordert hatte: Bloß keine drastischen Eingriffe in den Strommarkt.

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