Zu viel globale Verantwortung: EU-Gesetze für Unternehmen vor dem Aus

Zu viel globale Verantwortung: EU-Gesetze für Unternehmen vor dem Aus
Europas Firmen sollten Verantwortung für Menschenrechte und Umweltschutz bei Lieferanten weltweit übernehmen. Jetzt könnte Berlin das umstrittene EU-Gesetz stoppen

Der röstfrische Kaffee im Supermarkt, die Sommerreifen beim Autohändler, die T-Shirts im günstigen Dreierpack beim Diskonter: Bis Produkte wie diese bei den Konsumenten in der EU landen, sind sie durch viele Hände gegangen. 

Waren diese Hände Kinderhände in einer Textilfabrik in Südostasien, oder auf einer Kaffeeplantage in Lateinamerika? Wurden jene, die mit diesen Händen anpackten, fair bezahlt, oder hatten sie zuvor Regenwald abgeholzt, oder sogar Menschen vertrieben?

➤ Leitartikel: Lieferkettengesetz legt Unternehmen an die Ketten

Lieferanten weltweit 

Heikle und oft schwer beantwortbare Fragen, die sich Europas Unternehmen aber in Zukunft stellen sollten. Ihnen sollte das geplante EU-Lieferkettengesetz die Verantwortung für Umweltschutz, Arbeitsrecht und Menschenrechte aufbürden: Bei all ihren Lieferanten weltweit – und bei den Lieferanten der Lieferanten, bis hin zu den Rohstoffen ihrer Produkte.

Große Firmen
Nach dem vorläufigen Entwurf für das EU-Lieferkettengesetz sollen Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 500 Millionen Euro verpflichtet werden, ihre gesamte  Lieferkette auf Verstöße gegen Umweltschutz und Menschenrechte und Gefahren für die Gesundheit zu prüfen.

Heikle Regionen
In Branchen, die in Regionen tätig sind, in denen Umweltschutz, oder Kinderrechte besonders gefährdet sind, sollen die Regeln ab 250 Mitarbeitern gelten.

Kommentare