Erholung von Coronakrise fällt in Asien 2021 schwächer aus

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Der Internationale Währungsfonds rechnet in Asien mit einem Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent, um 1,1 Punkte weniger als zuletzt.

Der Internationale Währungsfonds rechnet in Asien mit einer deutlich langsameren Konjunkturerholung von der Coronakrise als noch im April gedacht. Das Wachstum für die Asien-Pazifik-Region wird 2021 nur noch auf 6,5 Prozent geschätzt, das sind um 1,1 Punkte weniger als in der bisherigen Prognose, wie der IWF am Dienstag mitteilte. 2020 war die dortige Wirtschaft um 1,3 Prozent geschrumpft.

Hohe Infektionszahlen

Für 2022 sagt der IWF ein Plus von 5,7 Prozent voraus, das sind um 0,4 Punkte mehr als bisher veranschlagt. 2023 dürften es dann unverändert 5,0 Prozent sein.

Hauptgrund für die schlechteren Aussichten heuer sind laut IWF weiterhin spürbare Auswirkungen der Pandemie - mit teils hohen Infektionszahlen und geringen Impfquoten. Die Region bleibe zwar die wirtschaftlich am schnellsten wachsende der Welt. Die Unterschiede zwischen den Ländern vergrößerten sich aber.

Das liege vor allem an der sehr unterschiedlichen Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen und den finanziellen Möglichkeiten der jeweiligen Regierungen, ihre Unternehmen und Verbraucher gegen Auswirkungen der Krise abzuschirmen.

Entsprechend seien die Hauptaufgaben der Länder, ihre Impfbemühungen zu verstärken und Reformen zur Stärkung der Wirtschaft anzugehen, so der IWF. Es sollte mehr soziale Absicherungen geben und mehr Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz.

Verschiebung

Für China als führende Volkswirtschaft der Region erwartet der IWF nur geringe Veränderungen im Vergleich zu den bisherigen Prognosen. Das Wachstum dürfte sich hier heuer auf 8,0 Prozent belaufen und nächstes Jahr auf 5,6 Prozent. Indien wird 2021 um 3 Punkte langsamer wachsen, damit aber immer noch um 9,5 Prozent. 2022 dürfte das südasiatische Land um 1,6 Punkte mehr draufsatteln als bisher gedacht und um 8,5 Prozent zulegen.

In Australien verschiebt sich die Erholung von der Krise stärker als bisher gedacht ins nächste Jahr, ebenso in Japan. Deutlich niedrigere Wachstumsraten werden auch für das stark vom Tourismus abhängige Thailand erwartet - und zwar für 2021 als auch 2022. Dramatisch ist die Lage in Myanmar nach dem Militärputsch im Februar. Hier rechnen die Experten mit einem Einbruch der Wirtschaft um knapp 18 Prozent, womit sich das Negativ-Szenario in etwa verdoppelt hat.

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