Lieferengpass und Preissteigerung: „Ganz Europa kämpft um Konsolen“

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Erste Elektronikartikel werden in der EU knapp. Auch, weil Hersteller ihre Lieferungen in andere Märkte schicken

Stereoanlagen oder Spielekonsolen zu bekommen, ist derzeit nahezu unmöglich, sagt der Wiener Elektrohändler Wolfgang Krejcik. In beiden Bereichen kommen die großen Hersteller aus Japan und kämpfen an mehreren Fronten. Corona legte Fabriken lahm, Teile waren nicht verfügbar, die Auslieferung stockt. So weit, so bekannt.

Doch in anderen Ländern scheint die Versorgung mit Nachschub besser zu funktionieren als in Österreich, beobachtet Krejcik und liefert gleich die Erklärung mit. „Österreich hat in der EU einen Marktanteil von zwei, drei Prozent. Gibt es in einem Unternehmen einen Manager, der für Deutschland, die Schweiz und Österreich zuständig ist, interessiert ihn Österreich am allerwenigsten.“ Krejcik: „Ganz Europa rauft derzeit um Konsolen. Auch, weil Hersteller zuerst die großen Märkte USA und Asien bedienen.“ Doch auch Geschirrspüler und Kühlgeräte bleiben knapp, obwohl sie oft in Europa gefertigt werden. „Mein subjektiver Eindruck ist, dass viele Fabriken noch nicht voll hochgefahren wurden. Das ist dem Chip- wie auch dem Fachkräftemangel geschuldet. Ich habe eine Unmenge an Geschirrspülern bestellt, warte statt sonst einer Woche bis 2022 auf die Lieferung.“

Dass Aktionstage wie der Black Friday heuer ins Wasser fallen, ist aus Sicht von Krejik nicht zu befürchten: „Beim Black Friday geht es nicht um den Verkauf gesuchter Marken, sondern um das Abstoßen von Überlagern. Das wird wie jedes Jahr stattfinden. Wobei ich Konsumenten nur raten kann, sich von den vermeintlichen Angeboten nicht täuschen zu lassen.“

Rainer Will vom Handelsverband geht derweil davon aus, dass Preissteigerungen im 4. Quartal unausweichlich sind: „Bei angesagten Geschenken, die stark nachgefragt werden – Elektronikgeräte wie Fernseher oder trendige Spielkonsolen, Spielzeug mit enthaltener Elektronik, Fahrräder – erwarten wir durch den Kostenanstieg auch einen Preisanstieg von bis zu 20 Prozent.“

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