Erbitterter Kampf um die "Jogl-Banken“

Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil
Bank Austria versus Oberbank, BTV und BKS – Schutzschirm aus der Zeit des Kalten Krieges wegen Ängsten vor Russland.

Die Banken sind eines der Reizthemen der österreichischen Innenpolitik. Doch während sich die Parteien darüber heftig matchen, bleibt eine Causa unter dem Beobachtungsradar von Politik und breiter Öffentlichkeit. Der erbitterte Streit zwischen dem heimischen Marktführer, der UniCredit-Tochter Bank Austria, und den drei Regionalbanken Oberbank, BKS und BTV beschäftigt Gerichte, Gutachter und Anwälte seit mehr als vier Jahren. Ohne dass ein Ende absehbar wäre.

Es geht um Einfluss und Kontrolle bei den drei Regionalbanken. Die Bank Austria ist deren größter Einzelaktionär, die drei Institute sind über mehrere Syndikate eng miteinander verbunden. Sowohl über Aktienbeteiligungen als auch personell, die Chefs sitzen quer in den Aufsichtsräten. Ein aktienrechtliches und personelles Bollwerk, das Einfluss und womöglich gar eine Übernahme durch die Bank Austria verhindern soll, am besten für alle Ewigkeit.

Wie die Jogl-Banken entstanden

Die drei Institute sind ehemalige Tochterbanken der CA, der Creditanstalt. Diese gibt es längst nicht mehr – sie verschwand nach der Übernahme durch die Bank Austria vom Markt. Der ehemalige CA-Chef und SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch pflegte von den „Jogl-Banken“ zu reden. Die putzige Bezeichnung passt allerdings nicht. Die stark kapitalisierten Provinzbanken zählen mit einer Bilanzsumme von insgesamt mehr als 51 Milliarden Euro (2022) zu den durchaus relevanten Playern am heimischen Finanzmarkt. Marktführer Bank Austria kommt auf 107 Milliarden.

Warum aber die Überkreuz-Beteiligungen und Verflechtungen (siehe Daten unten)?

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