Embargo-Drohung schockt Märkte: Energiepreise schießen nach oben

Archivbild der Leuna-Raffinerie
Der Gaspreis hat am Montagvormittag ein neues Rekordhoch erreicht, der ATX rutschte um 7 Prozent ab.

Die Energiepreise setzen ihre Rekordjagd am Montag fort. Öl erreichte den höchsten Stand seit 2008, der europäische Großhandelspreis für Gas ließ seinen bisherigen Rekordwert weit hinter sich. Auslöser für den jüngsten Preisausschlag ist, dass westliche Staaten Öl- und oder Gasembargos gegen Russland erwägen.

Bisher war man in Österreich stets bemüht, zu versichern, dass der russische Staatskonzern Gazprom weiterhin wie vereinbart liefere und somit kein Versorgungsengpass zu erwarten sein. Auch am Montag bekräftigte Gazprom, dass die Transitleitungen durch die Ukraine entsprechend „den Anforderungen der europäischen Verbraucher“ ausgelastet seien.

Aber der Narrativ hat sich gedreht: Europaministerin Karoline Edtstadler(ÖVP) schloss am Sonntagabend nicht aus, dass Europa selbst den Gashahn zudrehen könnte. Die Idee eines Öl- und Gasembargos gegen Russland kommt freilich nicht aus Österreich – mengenmäßig hätte das für Russland auch keinen nennenswerten Effekt – sondern wird EU-weit in Abstimmung mit den USA diskutiert.

"Wir sprechen jetzt mit unseren europäischen Partnern und Verbündeten, um auf koordinierte Weise die Aussicht auf ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl zu prüfen", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selesnkyj hat seine Forderung nach härteren Sanktionen, inklusive einem Boykott von Öl und Gas am Montag erneuert: "Man kann es Embargo nennen oder auch einfach Moral, wenn man sich weigert, den Terroristen Geld zu geben", sagte er in einer Videobotschaft. "Wenn sie sich nicht an die zivilisatorischen Regeln halten wollen, dann sollen sie auch keine Waren und Dienstleistungen der Zivilisation erhalten."

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