Donhauser reduzierte Anteile an iranischem Joint Venture

Donhauser reduzierte Anteile an iranischem Joint Venture
Gastronomiegruppe hält nur noch 15 statt 50 Prozent an Gemeinschaftsunternehmen im Iran

10 heimische Unternehmen haben aktuell eine Niederlassung im Iran – vor wenigen Jahren waren es noch 50. Bekanntes Beispiel für den Rückzug aus dem Land ist der Gastronomie-Unternehmer Josef Donhauser. Er hatte bisher in einer 50:50-Beteiligung mit einem iranischen Unternehmen ein Joint Venture, das eine Großküche im Süden Teherans betreibt, die etwa dortige Bahnunternehmen beliefert.

Donhauser hat bereits zu Jahresbeginn begonnen, die Beteiligung am Joint Venture zu reduzieren, wie er dem KURIER erklärt. Aktuell steht man bei 15 Prozent. „Grundsätzlich war das Engagement ein sehr erfolgreiches“. Nach wie vor sehe er viel Potenzial im Iran, auch geschäftlich habe sein Engagement im Iran funktioniert.

Donhauser reduzierte Anteile an iranischem Joint Venture

Josef Donhauser

Die US-Sanktionen und das nicht unterzeichnete neue Atomabkommen mit dem Iran würden aber „ein internationales Joint Venture im Iran nicht einfacher“ machen. „Es ist kein freier Geldverkehr möglich, der Swift-Ausschluss und ein schwieriger Personenverkehr angesichts der Visa kommen dazu.“ Was mit den übrigen 15 Prozent passiert, ist offen. Auch etwas Neues im Iran zu beginnen, ist eine Option für ihn – vorausgesetzt, die Lage entspannt sich.

An Lage gewöhnt

Kartonspezialist Mayr-Melnhof betreibt seit 2009 ein Werk bei Teheran, in dem vor allem Verpackungen für Zigaretten produziert werden. Man habe mit den Rahmenbedingungen im Iran leben gelernt, so ein Sprecher, die aktuellen Ereignisse würden Betrieb und Geschäft nicht beeinflussen.

Das nö. Krebszentrum MedAustron errichtet seit 2017 eine Ionentherapieanlage im Iran. Normalerweise seien acht Techniker vor Ort, wegen der aktuellen Situation aber nicht, so eine Sprecherin. Die Sanktionen spüre man geringfügig im Bereich der Baumaterialien. Fertigstellung ist später als geplant, 2027, was allerdings an der Pandemie läge.

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