Die Zinsen steigen weiter: US-Notenbank wie auch EZB sind am Zug

Die Zinsen steigen weiter: US-Notenbank wie auch EZB sind am Zug
Im Kampf gegen die nach wie vor zu hohe Inflation werden heute und morgen die nächsten Zinsschritte erwartet - aber kleinere als zuletzt

Die US-Notenbank Fed steht im Kampf gegen die hohe Inflation vor der siebenten deutlichen Erhöhung des Leitzinses in diesem Jahr. Die Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) wird um 20.00 Uhr bekanntgegeben. Erwartet wird allgemein eine Leitzinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von dann 4,25 bis 4,5 Prozent. Damit würde die Fed ihre jüngst aggressivere geldpolitische Gangart zur Eindämmung der Inflation etwas entschärfen.

Die Fed hatte die Zinsen in den vergangenen Monaten nämlich in rasantem Tempo erhöht - zuletzt im November zum vierten Mal in Folge um beachtliche 0,75 Prozentpunkte. Gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben.

Im Anschluss an die Fed-Sitzung wird Notenbankchef Jerome Powell (20.30 Uhr MEZ) die Beweggründe für die Entscheidung erläutern. Powell hatte zuletzt ein zurückhaltenderes Vorgehen und somit kleinere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Rückenwind dürften ihm dabei die aktuellen Inflationsdaten geben - denn die hohen Verbraucherpreise hatten sich im November stärker als erwartet abgeschwächt.

Die neuen Projektionen für Wachstum und Inflation sowie für die Leitzinsen werden mit großer Spannung erwartet, schreiben die Helaba-Analysten in ihrem Tagesausblick. "Dann wird sich zeigen, ob Marktteilnehmer mit ihrer Einschätzung richtigliegen, dass etwa Mitte 2023 das Zinstop unter 5,0 Prozent erreicht wird und es ab dann erste Leitzinssenkungen geben kann", formulierten die Experten weiter.

Am Donnerstag ist auch  die EZB dran, wo ebenfalls eine weitere Leitzinserhöhung ansteht. Auch im Euroraum könnte sich das Tempo der Zinsanhebungen verlangsamen, obwohl die Inflation  noch nicht gesunken ist.

"Am Mittwoch erwarten wir, dass die Fed das Tempo der Zinsanhebungen auf 50 Basispunkte verlangsamt und signalisiert, dass die Zinsen länger hoch bleiben werden. Am Donnerstag wird die EZB die Zinssätze wahrscheinlich ebenfalls um 50 Basispunkte anheben", schreiben die Analysten der UniCredit.

Neben der EZB stehen am Donnerstag auch die Zinsentscheidungen der Schweizer SNB und der Bank of England an.

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