Wohnraumkredite: Zinsen steigen massiv an

Wohnraumkredite: Zinsen steigen massiv an
Die steigenden Leitzinsen machen Wohnraumkredite teurer. Aber auch die neuen und sehr harten Bonitätsregelungen der Finanzmarktaufsicht erschweren den Österreichern den Kauf von Wohnraum.

Erst vor wenigen Tagen hat die Europäische Zentralbank den Leitzins um 0,75 auf 1,25 Prozent angehoben und das hat seine Auswirkungen auf den Kreditmarkt. Waren noch im Dezember 2021 variabel verzinste Immobilienkredite mit einem Zinssatz von 0,25 Prozent zu haben, so liegen diese heute beim Bestbieter, der UniCredit Bank Austria, schon bei 1,875 Prozent. Fixzinskredite mit einer Laufzeit von 25 Jahren notierten Ende 2021 noch bei einem Zinssatz von 1,13 Prozent und stehen nun beim günstigsten Anbieter ebenfalls der UniCredit Bank Austria bei 2,75 Prozent.

Alexander Meixner, Prokurist von Creditnet.at: „Die Kreditzinsen sind in den letzten Monaten deutlich angestiegen, aber die Zinssätze liegen noch immer unter der Inflationsrate von 9,3 Prozent. Das bedeutet, dass sich die effektive Schuldenlast sogar ohne Zutun verringert.“

Eine weitere Zinssteigerung ist von der EZB bereits angekündigt.

von Alexander Meixner, Creditnet.at

Wohnraumkredite: Zinsen steigen massiv an

Bonität der Bankkunden zählt

Der Immobilienboom war der Finanzmarktaufsicht schon lange ein Dorn im Auge und im Sommer hat sie gehandelt. Seit August erhalten nur noch jene Kreditnehmer einen Wohnkredit, die mindestens 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital nachweisen können. Zudem dürfen alle Kreditraten inklusive Leasingverpflichtungen maximal 40 Prozent des monatlichen Haushaltsnettoeinkommens betragen. Die Laufzeit des Kredits darf 35 Jahre nicht mehr übersteigen. Zu dieser Regelverschärfung kamen noch die Energiekrise, Zinssteigerungen und eine hohe Inflation hinzu. Meixner: „Das hat zu einer deutlichen Verunsicherung der Kunden geführt. Viele haben auch den Hausbau oder den Wohnungskauf bis auf Weiteres verschoben.“

Doch viele Experten sind sich einig, dass Wohnraum in guten Lagen gerade in Städten wie Wien weiterhin gefragt bleibt. Meixner: „Nachdem weitere Zinssteigerungen von der EZB angekündigt sind, sollte man sich die aktuell noch vergleichsweise günstigen Kreditzinsen sichern.“

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