Neue Bahnstrecken für Transit notwendig
Um den drastisch steigenden Transit im Güterverkehr zu bewältigen, hält der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer in den nächsten Jahren Milliarden-Investitionen vor allem auf der Schiene für nötig. Bis 2030 werde der Transitverkehr durch Deutschland um 150 Prozent zunehmen, eine ähnliche Entwicklung erwartet er für Österreich. Wenn der größere Teil davon auf die Schiene verlagert wird, müssen dafür – so Ramsauer nach einem österreichisch-deutschen Industriegespräch am Donnerstag in Wien – auch neue Strecken gebaut werden, ein Ausbau der bestehenden Infrastruktur reiche nicht. Als Beispiel nannte Ramsauer die Zulaufstrecke von München über Rosenheim zum Brenner Basistunnel: „Da brauchen wir einen Neubau mit zwei Gleisen dazu.“ Der Zulauf soll – darauf einigten sich Deutschland und Österreich im Vorjahr – bis 2030 fertig sein, die derzeitigen Kosten werden auf rund 2,6 Milliarden Euro geschätzt.
Breitspur
Viel abgewinnen kann Ramsauer auch dem Plan, die russische Breitspur-Strecke über die Slowakei bis nach Wien zu verlängern. Dadurch würden Transporte aus Asien vom Schiff auf die Schiene verlagert, was die Transportzeit deutlich beschleunige. Allerdings sind derzeit – so Industriellen-Präsident Georg Kapsch – weder die Trassenführung noch die Finanzierung des Milliarden-Projekts geklärt.
Ebenfalls noch ungeklärt ist laut Ramsauer, wer die Mehrkosten beim umstrittenen Megabahnhof Stuttgart 21 in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro trägt. Er sei aber optimistisch, dass die Deutsche Bahn mit den anderen Partnern (Land Baden Württemberg, Stadt und Flughafen Stuttgart), die vom Projekt profitierten, eine Mitfinanzierung vereinbaren kann.
Kommentare