Urlaub: Sizilien zahlt Flüge, Kroatien plant Luftbrücke
Sizilien will Touristen in Corona-Zeiten mit einem besonderen Zuckerl auf die Insel locken: So will man den Gästen die Hälfte der Flugkosten zahlen. Ebenso will man jede dritte Nacht im Hotel übernehmen.
Dafür bereitet Sizilien einen Subventionsfonds in Höhe von 50 Millionen Euro vor, berichtet Business Insider Italien.
Manlio Messina, der Tourismusdirektor Siziliens kündigte an, dass es zudem „400.000 Gutscheine für Ermäßigungen und Werbegeschenke“ geben wird, um Urlauber zu ermutigen, trotz Coronavirus die Insel zu besuchen.
Die Gutscheine für kostenlose Besuche der Touristenattraktionen werden laut Messina auf der Website des Tourismusbüros „Visit Sicily“ verfügbar gemacht, sobald klar ist, wann Urlauber wieder einreisen dürfen.
Juli oder August
Dies könne laut Messina bereits im Juli oder August sein oder zum Saisonwechsel und dann ab Oktober.
Italien ist mit 28.884 Toten bei 210.717 Infizierten (Stand 4. Mai, Quelle: Johns Hopkins University) in Europa am stärksten von den Auswirkungen von Covid-19 getroffen.
Allerdings trifft die Pandemie das Land auch wirtschaftlich stark. 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erzielt Italien im Bereich Tourismus.
Den Tourismus zu subventionieren und Reisende zu Spottpreisen zu locken, ist daher eine wichtige Strategie Italiens.
Feeling wie damals
Aber auch andere Mittelmeerländer werden in der Krise kreativ. Kroatien denkt derzeit etwa laut der Zeitung „Welt“ sogar über eine Luftbrücke für ausländische Touristen nach.
Klingt nach Berlin-Blockade von 1948/49. Die Luftbrücke soll mit Flugzeugen von Croatia Airlines eingerichtet werden.
Details sind in Ausarbeitung. Klar ist, dass man von zu Hause über den Flughafen bis zum Urlausort dabei mit so wenig Personen wie möglich in Kontakt kommt.
Korridore und Routen
Auch Auto-Korridore sind geplant. Die entstehenden Autokorridore sollen geplante Zwischenstopps beinhalten, an denen Durchreisende tanken und pausieren können.
Damit sich Urlauber auf die Reise begeben können, bekommen sie eine Route bis zu ihrem Ziel zugeteilt, die dann ohne Umwege absolviert werden sollte, sodass die Gäste mit so wenig Kontakten wie möglich durch die Drittländer bis zum Ziel reisen könnten.
Gespräche mit Österreich
Dazu werden bereits Gespräche mit Slowenien, Ungarn, Tschechien und Österreich geführt, um zum Beispiel Durchreisen für Touristen zu ermöglichen.
In Kroatien sind nur wenige Menschen mit Covid-19 infiziert und es gibt verhältnismäßig wenige Todesopfer bei gut vier Millionen Einwohnern.
„Die Korridore und Luftbrücken für Touristen sind ein Vorschlag, welcher während der EU-Tourismusminister-Konferenz diskutiert wurde. Die Idee, die aus dem kroatischen Tourismusministerium kam, soll auf europäischer Ebene Reisen für touristische Zwecke ermöglichen“, so Romeo Draghicchio, Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus, zu BILD..
„Nicht mehr so wie früher"
Kroatiens oberster Gesundheitswächter Krunoslav Capak, der Leiter des Kroatischen Instituts für Öffentliche Gesundheit (HZJZ), freilich relativierte am Mittwoch im kroatischen Fernsehen HRT.
„Es wird aber nicht mehr so sein wie früher, es wird keine Massen am Strand mehr geben", fügte er hinzu. Kommunale Polizei und Bademeister würden darauf zu achten haben, dass die Badenden den Sicherheitsabstand einhalten.
"Das Virus bleibt unter uns, Handtuch an Handtuch in der Sonne liegen wird es nicht geben", sagte Capak. Auch könnten "nicht alle gleichzeitig" an die Adriaküste fahren.
Kroatiens Wirtschaft ist auf die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr besonders angewiesen. Im Vorjahr generierte der Tourismus 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
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