Corona-Krise: Wohnungsmarkt in einer gewissen Schockstarre - Situation gebessert

Die eigenen vier Wände sind stark nachgefragt.
Auch die Preise für Einfamilienhäuser und Baugrundstücke sollen leicht zurückgehen, ein Einbruch wird aber auch hier nicht erwartet.

Die Preisdynamik der vergangenen Jahre am Wohnungsmarkt wird sich laut den Experten von RE/MAX in den nächsten Monaten deutlich einbremsen. Eine RE/MAX-Umfrage ergibt, dass die Preise für Eigentumswohnungen geringfügig stabiler bleiben sollen als die Mieten. Die Erwartungshaltung für die Eigentumswohnungspreise in Österreich lautet: Zentrumslagen (-2,1 Prozent ), Stadtrandlagen (-2,8 Prozent ) und Landgemeinden (-3,7 Prozent ). Die These, dass aufgrund des Ausgehverbotes zukünftig quasi alle auf‘s Land wollen, wird von den RE/MAX-Experten in keiner Weise geteilt. Auch die Preise für Einfamilienhäuser und Baugrundstücke sollen leicht zurückgehen, ein Einbruch wird aber auch hier nicht erwartet. Auch für Ferienobjekte in Seengebieten werden trotz möglicher Urlaubsausreiseverbote keine Preissteigerungen prognostiziert.

„Die Anzahl der verkauften Wohnungen hat sich im letzten Jahr auf hohem Niveau eingependelt, die Preise haben nochmals zugelegt. Die Corona-Krise hat der Immobilien- und damit auch der Wohnungsmarkt in Österreich unmittelbar zu spüren bekommen. Speziell in den ersten beiden Wochen nach Beginn der Krise war eine gewisse Schockstarre zu spüren, die Nachfrage nach Wohnungen ist in dieser Phase deutlich zurückgegangen. Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder erheblich gebessert“, erläutert RE/MAX Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Er geht davon aus, „dass nach Ende der für uns alle schwierigen Situation das Angebot an Wohnungen steigen wird und die Nachfrage aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen (Verunsicherung, Ungewissheit hinsichtlich Arbeitsplätze) nicht so schnell auf das hohe Niveau der vergangenen Jahre zurückkommen wird. Dies wird dazu führen, dass die Preise aus heutiger Sicht nicht steigen werden, in vielen Regionen ist vermutlich auch mit fallenden Preisen zu rechnen. Nichtdestotrotz bleiben Eigentumswohnungen für die Eigennutzung, aber auch als Anlageform und zur Pensionsvorsorge weiter begehrt und vor allem empfehlenswert.”

Die Basis für die Berechnungen von RE/MAX, Österreichs größtes Immobilienexperten-Netzwerk, lieferte IMMOunited, die Experten für Immobiliendaten, in Form der Kaufvertragssammlung. Diese Datensammlung umfasst alle in ganz Österreich tatsächlich verkauften und verbücherten Wohnungen und nicht wie bei anderen Veröffentlichungen nur Stichproben oder Online-Angebotspreise.

Typischerweise kostete 2019 eine Wohnung in Österreich 211.826 Euro und damit um +7,2 Prozent mehr als 2018. Damit ist die Preissteigerung von 2018 zu 2019 den RE/MAX-Experten zufolge um 1,6 Prozentpunkte über dem Mittel der letzten zehn Jahre. Im Fünfjahresvergleich haben die typischen Preise der gehandelten Wohnungen um +23,9 Prozent zugelegt, im Zehnjahresvergleich um +72,8 Prozent . Daraus ist klar erkennbar, dass der große Preissprung schon mehr als fünf Jahre vorbei ist.

Kommentare