Offene Rückzahlungen?
Meist geht es darum, dass Zizoo die bereits bezahlte Bootsmieten, meist mehrere Tausend Euro, nicht an die Vercharterer weitergeleitet hat. Da die Zahlung ausblieb, sei der Urlaub der betroffenen Kunden ins Wasser gefallen oder sie mussten die Bootsmiete ein zweites Mal bezahlen. Eine Rückzahlung soll zum Teil nicht erfolgt sein.
Laut dem Magazin Yacht soll bei der Staatsanwaltschaft in Berlin, wo Zizoo eine Zweigniederlassung betreibt, ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betruges und der Insolvenzverschleppung anhängig sein.
Antrag auf Konkurseröffnung
Indes hat der Wiener Anwalt Paul Kessler am 21. Jänner für den betroffenen Zizoo-Kunden Georg B. bei der Staatsanwaltschaft Wien eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts des Betrugs und der betrügerischen Krida eingebracht; ebenso eine Mahnklage und einen Insolvenzantrag beim Handels- gericht Wien. Das Gericht gab bekannt, dass die Entscheidung über die Konkurseröffnung ohne Verhandlung erfolgen wird. Bis 23. Februar hat Zizoo Zeit, schriftliche Eingaben zu machen. Sollte Zizoo die Zahlungsunfähigkeit bestreiten, muss das Unternehmen „die Vollzahlung der Gläubiger oder eine Ratenvereinbarung nachweisen.
Der KURIER hat Zizoo-Chefin Banicevic erstmals am 24. Jänner 2024 mit den Insolvenzantrag von Georg B. wegen 3.000 Euro konfrontiert. Eine weitere Anfrage um eine Stellungnahme auch zum Betrugsverdacht erfolgte dann am Dienstag dieser Woche. Am Mittwoch erfolgte dann eine Beantwortung.
Das sagt Zizoo-Chefin
„In der Vergangenheit ist es zu Zahlungsschwierigkeiten gekommen, die hauptsächlich mit Problemen mit dem Zahlungsabwickler zusammenhängen“, schrieb Zizoo-Chefin Anna Banicevic dem KURIER. „Zizoo hat bereits Mittel investiert und Anstrengungen unternommen, um eine bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden. Kunden sind bereits refundiert worden, darunter auch Herr B.“ Weiters meint sie: „Im Hinblick auf die Ermittlungen wegen Betrugsverdachts gehen wir davon aus, dass die Ermittlungsbehörden anerkennen werden, dass es sich um zivilrechtliche Ansprüche handelt, die hauptsächlich mit Problemen mit dem Zahlungsabwickler zusammenhängen und dass die Verfahren eingestellt werden.“
Das sagt Anwalt Kessler
„Trotz der Bezahlung der 3.000 Euro an Herrn B. gestern, Mittwoch, sind von allen Seiten an mich weitere Personen herangetreten, die ebenfalls mutmaßlich Geschädigte sind“, sagt Anwalt Kessler zum KURIER. „Mich hat ein Vercharterer aus Griechenland angerufen, bei dem 120.000 Euro offen sein sollen.“
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