Wirtschaftsleistung stärker gesunken als erwartet
"Österreichs Wirtschaft schwächelt und schrumpft im Frühling 2023 zum ersten Mal seit acht Quartalen", sagte Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria bei der Präsentation der Konjunkturdaten am Freitag.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist real im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,1 Prozent gesunken. Erwartet worden war lediglich ein Minus von 0,3 Prozent. Besonders deutlich ist der konjunkturelle Rückgang im Handel und der Industrie.
Der Handel bekommt zu spüren, dass die Konsumentinnen und Konsumenten aufgrund der Teuerung weniger Geld für Konsum zur Verfügung haben. Die Industrie verzeichnete im Juli einen Rückgang um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Bauwirtschaft verzeichnete Rückgänge.
"Dennoch liegt Österreichs Wirtschaft 3,2 Prozent über dem Corona-Vorkrisenniveau", sagfte Thomas. Im Vergleich zum ersten Quartal ist Österreichs Wirtschaft um 0,7 Prozent geschrumpft. Die Insolvenzen haben im ersten Halbjahr 2023 wieder zugenommen und in etwa das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht.
Positiv entwickelt hat sich zum Beispiel der Tourismus. Mit 39,5 Millionen Nächtigungen von Mai bis Juli verzeichnete die Branche die höchsten Nächtigungszahlen seit 1980.
Inflation
Die Inflationsrate ist seit dem Höchstwert deutlich zurückgegangen. Im August gab es allerdings wieder einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte. Preistreiber sind vor allem Wohnungskosten inklusive Haushaltsenergie, Gastronomie und Nahrungsmittel.
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Die hohe Kerninflationsrate, also die Inflationsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel, deuten darauf hin, dass die Teuerungsrate noch laenger hoch bleiben dürfte.
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