BIP liegt bei 36.430 Euro pro Einwohner

BIP liegt bei 36.430 Euro pro Einwohner
Österreichs Wirtschaft wuchs 2012 um 0,9 Prozent und damit etwas stärker als von Wifo und IHS errechnet.

Die heimische Wirtschaftsleistung - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - lag 2012 bei rund 307 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wert von 36.430 Euro pro Einwohner in Österreich, geht aus Zahlen der Statistik Austria hervor.

Österreichs Wirtschaft ist im Jahr 2012 real um 0,9 Prozent gewachsen, berichteten die heimischen Statistiker am Freitag. Damit lag der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts etwas höher als zuvor von den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten berechnet. Wifo und IHS, aber auch der Währungsfonds, hatten für 2012 für Österreich ein Wachstum von 0,8 Prozent errechnet.

Über dem europäischen Durchschnitt

Österreich lag damit - trotz des deutlichen Konjunktur-Dämpfers im Vergleich zu 2011 - auch 2012 relativ deutlich über dem europäischen Durchschnitt. In der EU ging es mit der Wirtschaftsleistung 2012 um 0,4 Prozent bergab. In der Eurozone sank das BIP insgesamt um 0,6 Prozent.

Aufsplittung nach Sektoren

Das BIP misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug aller Vorleistungen. Der produzierende Sektor (real +1,9 Prozent) ist im vergangenen Jahr deutlich stärker gewachsen als der Dienstleistungsbereich (+0,6 Prozent).

BIP liegt bei 36.430 Euro pro Einwohner
Wasserkraftwerk in Gössendorf bei Graz.
Die Energie- und Wasserversorgung verzeichnete 2012 mit plus 9,7 Prozent das mit Abstand kräftigste reale Wachstum.

Der produzierende Sektor (+1,1 Prozent) und die Bauwirtschaft (+0,8 Prozent) wuchsen im Einklang mit dem gesamtwirtschaftlichen Trend in Österreich. Im Dienstleistungssektor wuchs das Finanz- und Versicherungswesen (+2,7 Prozent) am stärksten.

BIP liegt bei 36.430 Euro pro Einwohner
ARCHIV - Ein Landwirt fährt am 13.10.2012 bei Sonnenuntergang mit seinem Trecker samt Pflug über einen Feldweg bei Pattensen (Region Hannover). Die Reform der EU-Agrarpolitik sollte alles ändern: Die Bauern müssten mehr für die Umwelt tun, forderte die EU-Kommission. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu dpa «Darum geht es bei der Reform der EU-Agrarpolitik» vom 12.03.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Land- und Forstwirtschaft (-8,0 Prozent), Handel (-1,7 Prozent) und Verkehr (-1,0 Prozent) mussten jeweils einen realen Rückgang der Wirtschaftsleistung hinnehmen.

Neben der Bauwirtschaft hat vor allem der Verkehr den starken Rückgang aus dem Krisenjahr 2009 noch nicht kompensieren können, betonten die Statistiker.

Konsum schwächelt

Der Konsum entwickelte sich 2012 neuerlich schwach. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich real um 0,4 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben stiegen um 0,2 Prozent.

Real verfügbares Nettoeinkommen minimal gesunken

Die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer (nominelle Arbeitnehmerentgelt) erhöhte sich 2012 um 4,1 Prozent. In Zusammenhang mit einem mäßigen BIP-Zuwachs ergab das für Bruttobetriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen einen Anstieg von nur 0,5 Prozent. Das reale verfügbare Nettoeinkommen der gesamten heimischen Volkswirtschaft sank um 0,1 Prozent. "Gründe dafür waren die sich verschlechternden Verhältnis von Export- zu Importpreisen sowie ein stärkerer Anstieg bei den Abschreibungen (real +2,2%)", erläuterte die Statistik Austria.

Beschäftigung

BIP liegt bei 36.430 Euro pro Einwohner
Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten nahm 2012 in Österreich um 1,3 Prozent zu. Die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse stieg um 1,4 Prozent auf beinahe 4,4 Millionen. Gleichzeitig ging die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit je Beschäftigungsverhältnis um 1,4 Prozent zurück. Daraus resultiert ein praktisch unverändertes Arbeitsvolumen (=Summe der geleisteten Arbeitsstunden) im Vergleich zum Jahr davor.

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