Bei Steyr Automotive sind bis zu 360 Jobs gefährdet

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Ursache sind Probleme beim Bau des Elektro-Trucks für das schwedische Unternehmen Volta.

Die Lkw-Produktion für den deutschen Lkw-Bauer MAN in Steyr ist in wenigen Tagen Geschichte. Denn Ende September wird bei Steyr Automotive der letzte MAN-Lkw vom Band laufen. Laut ORF und Oberösterreichischen Nachrichten hat das Unternehmen in weiterer Folge 260 Mitarbeiter zur Kündigung beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet. Dazu kommen noch rund 100 Leiharbeiter, deren Stellen gestrichen werden sollen.

Probleme mit der Lieferkette

Demnach würde die Belegschaft mit dem Jobabbau auf rund 1.400 Beschäftigte schrumpfen. Vorerst sollen die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unternehmensintern umgeschichtet oder in Bildungskarenz geschickt werden. Dem Vernehmen nach soll auch überlegt werden, ob Kurzarbeit beantragt wird.

Steyr Automotive um Siegfried Wolf kämpft anscheinend mit Schwierigkeiten in der Lieferkette. Das Unternehmen stellt für die schwedische Firma Volta Elektro-Lkw her. Die Volta Zero Trucks sind für den innerstädtischen Lieferverkehr gedacht und sollen eine Reichweite von bis zu 200 Kilometer haben.

Batterielieferant

Ursache sind Probleme beim Bau des Elektro-Trucks für das schwedische Unternehmen Volta. Die Schweden kämpfen mit Lieferverzögerungen eines Batterieherstellers aus den USA, der in finanzielle Schieflage geraten ist. Dadurch soll die Produktion in Steyr beeinträchtigt worden sein.Derzeit laufen in Steyr nur sechs Volta-Lkw pro Tag vom Band.

„Es ist noch nicht klar, wie viele tatsächlich gekündigt werden. Es sind eben diese 260 vorsorglich beim AMS angemeldet worden“, sagt Wolfs Sprecher Josef Kalina. „Es wird versucht, durch Umschulungen, Bildungskarenz und andere Maßnahmen möglichst viele Mitarbeiter aufzufangen.“

Das sagt der Betriebsrat

„Die 260 Jobs stehen nicht zur Diskussion, wir haben nur bei der Einheit Volta ein Auslastungsproblem. Es ist ja nicht so, dass wir zu produzieren aufhören. Es ist schwierig, aber wir werden das Problem bei Volta lösen müssen“, sagt Arbeiterbetriebsratschef Helmut Emler zum KURIER. „Wenn ich morgen keine Batterie habe, brauche ich keine Lkw zusammenzubauen. Wir haben aber das Personal in andere Units umgeschichtet. Wir werden 100 Leute  in die Lackierung geben.“

Indes werden  Aufbauten für diverse Müll- und Straßenkehr-Lkw hergestellt, diese Fahrzeug-Sparte hat Steyr Automotive  von der Stockerauer Firma M-U-T zugekauft. Und für den Kranhersteller Palfinger werden seit Sommer Hubstapler produziert.

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