Die Austrian Airlines bieten kostenlose Stornos und Umbuchungen an. Grund für die frühzeitig bekannt gegebenen Flugstreichungen sei, dass man nach der Streikdrohung der Gewerkschaft Zeit für die Umbuchungen brauche.
Nachdem Dienstagabend AUA-Chefin Annette Mann in der ZiB noch einmal vor einem schweren Schaden für die Airline warnte, wiederholte vida-Chef Roman Hebenstreit am Mittwoch den Gewerkschaftsstandpunkt. Es liege kein faires Gehaltsangebot der AUA vor. Im Vergleich zur Lufthansa gebe es vielmehr eine „eklatante Ungleichbehandlung“ der AUA-Beschäftigten. So würden AUA-Beschäftigte etwa 40 Prozent weniger verdienen als Kolleginnen und Kollegen bei der Konzernmutter.
Hebenstreit betonte, dass ihm die Situation für die Flugreisenden sehr leid tue, er möchte sich dafür auch „aufrichtig entschuldigen“, aber die AUA habe die Belegschaft „in die Maßnahme gezwungen“.
Der aktuelle Arbeitskampf kostet die AUA Schätzungen zu Folge etwa 24 Millionen Euro. Ein Grund einzulenken, dürfte das nach Einschätzung des Luftfahrtexperten Kurt Hofmann nicht sein. Denn die Fluglinie hat ein Rekordjahr hinter sich (siehe Grafik) und schaut mit Zuversicht auf die Buchungslage für den Sommer.
Standortfrage stellt sich
Die Kassen sind also gefüllt, inwiefern sich der Imageschaden dabei einberechnen lässt, ist eine andere Frage. Allerdings, so Hofmann, habe die AUA „über viele Jahre nicht nachhaltig Geld verdient“, weswegen sich das Management verständlicherweise scheuen würde, über höhere Löhne dauerhaft die Kosten zu erhöhen.
Je höher der Abschluss, desto mehr Strecken werden unprofitabel und in Folge eingestellt, argumentierte Mann. Das Drehkreuz Wien müsste dann mit anderen Konzernairlines bedient werden, „die eine günstigere Kostenstruktur haben“. Ganz neu ist das nicht. Bereits im Herbst äußerte sich Mann besorgt über den Standort Wien, unter anderem wegen hoher Kosten.
Laut Hofmann ist die AUA bereits die Linie mit den niedrigsten Kosten im Konzern, nicht zuletzt, weil die Belegschaft im Zuge der Restrukturierung Gehaltseinbußen hingenommen hätten.
Klar ist, die Entscheidung über die Ausrichtung der einst österreichischen Fluglinie wird in der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt getroffen. Die patriotischen Gefühle österreichischer Passagiere sind dabei, wenn überhaupt, nur für Marketingzwecke relevant.
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